Die Bilanzierung von Stickstoff, Kalium und Phosphat und die renale Ausscheidung von Kreatinin und Kreatin über drei Wochen nach schwerem Trauma

Zusammenfassung Bei 19 Patienten nach schwerem Trauma mit intakter Nierenfunktion fanden sich während einer 21tägigen Beobachtungszeit kumuliert negative Bilanzen für Stickstoff (N), Phosphat (P) und Kalium (K) von im Mittel 214 g und 357 bzw. 447 mmol. Die mittlere K-Bilanz war am 2. bis 5.Tag posi...

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Veröffentlicht in:Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie : AINS Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie : AINS, 1988, Vol.23 (6), p.316-324
Hauptverfasser: Finsterer, U., Mertl, M., Betz, J., Butz, A., Beyer, A., Jensen, U., Unertl, K., Kellermann, W., Göttler, U., Schiffelholz, S., Peter, K.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Bei 19 Patienten nach schwerem Trauma mit intakter Nierenfunktion fanden sich während einer 21tägigen Beobachtungszeit kumuliert negative Bilanzen für Stickstoff (N), Phosphat (P) und Kalium (K) von im Mittel 214 g und 357 bzw. 447 mmol. Die mittlere K-Bilanz war am 2. bis 5.Tag positiv, was mit einer katecholaminbedingten extrarenalen Kaliumdeposition in Zusammenhang gebracht wird. Die mittlere renale Kreatininexkretion lag etwa bis zum 10. Tag um 120 % vom Soll und fiel dann bis zum Ende der Beobachtungszeit kontinuierlich unter den Sollwert ab. 3 Patienten zeigten während der gesamten Beobachtungszeit keine Kreatinurie (> 200 mg/Tag), während bei 15 Patienten erst nach einem „freien Intervall” von im Mittel 7 Tagen Dauer eine häufig rasch anlaufende und quantitativ ausgeprägte Kreatinurie bis maximal 4g/Tag sichtbar wurde. Diese war bei 7 Patienten am 21. Tag noch nicht beendet. Während der „Kreatininphase” wurden im Mittel kumuliert 14,4 g Kreatin ausgeschieden. Das „freie Intervall” der Kreatinurie erscheint uns bemerkenswert. Es gibt Anhaltspunkte dafür, daß die während dieser Phase überschüssig ausgeschiedenen Mengen an N, K und P aus anderen Geweben als der Skelettmuskulatur stammen, während sie in der Kreatinphase nahezu ausschließlich durch Muskelverlust verursacht sein sollte. In den ersten 5 Tagen nach dem Trauma fand sich eine Hypophosphatämie, die offenbar durch eine Absenkung des Schwellenwertes der tubulären Phosphatrückresorption (TmPO 4 /GFR) verursacht war. Ein ursächlicher Mechanismus dieser primären Änderung der Nierenfunktion nach schwerem Trauma konnte bisher nicht identifiziert werden.
ISSN:0939-2661
1439-1074
DOI:10.1055/s-2007-1001639