Medikamentöse Beeinflussung der Vigilanz in der postnarkotischen Phase - Naloxone oder Physostigmin?
Zusammenfassung In der problematischen Aufwachphase nach Allgemeinanaesthesie ist es gelegentlich indiziert, mit medikamentösen Maßnahmen in den Verlauf der Wiederherstellung der Vigilanz einzugreifen. Im Rahmen der Neuroleptanalgesie hat sich hierzu die Anwendung von Naloxone bewährt; aber auch zur...
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Veröffentlicht in: | Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie : AINS Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie : AINS, 1988, Vol.23 (4), p.209-213 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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In der problematischen Aufwachphase nach Allgemeinanaesthesie ist es gelegentlich indiziert, mit medikamentösen Maßnahmen in den Verlauf der Wiederherstellung der Vigilanz einzugreifen. Im Rahmen der Neuroleptanalgesie hat sich hierzu die Anwendung von Naloxone bewährt; aber auch zur Praemedikation werden weithin Morphinderivate eingesetzt, zu denen diese Substanz ihre Wirksamkeit als Antagonist erwiesen hat.
Da sich mit Physostigmin das Vigilanzniveau nach Allgemeinanaesthesie, auch bei anderen Verfahren als der Neurolept-Technik, ebenfalls rasch und sicher günstig beeinflussen läßt, stellte sich die Frage, ob diese Verbesserung des Wachheitsgrades im wesentlichen auf die Antagonisierung der im perinarkotischen Verlauf eingesetzten Opiat-Analoga zurückzuführen sein könnte.
In einer randomisierten Doppelblinduntersuchung wurde deshalb der Einfluß von Naloxone und Physostigmin auf die postoperative Vigilanz geprüft und jeweils mit Placebo verglichen.
Es zeigte sich, daß Naloxone keine relevante Beschleunigung oder Verbesserung des postnarkotischen Vigilanzniveaus im Vergleich mit Placebo verursachte; demgegenüber erwachten die mit Physostigmin behandelten Patienten schneller und erreichten auch innerhalb des Untersuchungszeitraumes von 30 Minuten nach Narkoseende ein signifikant höheres Vigilanzniveau als die beiden Vergleichsgruppen. Der günstige Effekt des Physostigmin bei der Wiederherstellung der postnarkotischen Vigilanz resultiert nach diesen Befunden damit nicht oder nicht zu einem wesentlichen Teil aus der Antagonisierung von prae- oder intraoperativ verabreichten Opiaten. |
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ISSN: | 0939-2661 1439-1074 |
DOI: | 10.1055/s-2007-1001620 |