Bedeutung des Mehrfachorganversagens für die Prognose des chirurgischen Intensivpatienten
Zusammenfassung HINTERGRUND: Die Assoziation zwischen Mehrfachorganversagen und Akut-Prognose ist ein gesicherter Bestandteil der Intensivmedizin. Unklar ist bisher, inwieweit allein die Zahl der versagenden Organsysteme eine unabhängige Determinante der Akutprognose ist, und ob zusätzlich isolierte...
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Veröffentlicht in: | Deutsche medizinische Wochenschrift 2006-11, Vol.131 (44), p.2456-2460 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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HINTERGRUND: Die Assoziation zwischen Mehrfachorganversagen und Akut-Prognose ist ein gesicherter Bestandteil der Intensivmedizin. Unklar ist bisher, inwieweit allein die Zahl der versagenden Organsysteme eine unabhängige Determinante der Akutprognose ist, und ob zusätzlich isolierte Auswirkungen auf die Langzeitprognose bestehen.
METHODIK: Wir führten eine retrospektive Kohortenstudie an chirurgischen Intensivpatienten durch, wobei zwischen März 1993 und Februar 2005 prospektiv dokumentierte Daten ausgewertet wurden. Folgende Patientengruppen wurden analysiert: Intensivpatienten mit langer Liegedauer (Gruppe I, Liegedauer > 4 Tage ), mit sehr langer Liegedauer (Gruppe II, Liegedauer > 28 Tage) und Patienten mit der gleichzeitigen Notwendigkeit für ein mechanisches Nierenersatzverfahren während des stationären Aufenthaltes (Gruppe III). Das Organversagen wurde nach einem modifizierten Goris-Score definiert. Ein unabhängiger Einfluss des Organversagens auf die Prognose wurde in multivariaten Analysen unter Berücksichtigung von mehr als 15 Kovariablen untersucht, wobei die Akutletalität nur in Gruppe I und die Überlebenszeit nur in den Gruppen II und III ausgewertet wurden.
ERGEBNISSE: Die maximale Anzahl der versagenden Organsysteme war eine unabhängige Determinante der Akut-Letalität in Gruppe I, aber auch der 5-Jahres-Überlebenszeit in den Gruppen II und III.
SCHLUSSFOLGERUNG: Die Auswirkung des multiplen Organversagens auch auf die Überlebenszeit des Intensivpatienten unterstreicht die zentrale Bedeutung dieser Variable für die Patientenprognose. Das Mehrfachorganversagen muss somit wichtiger Bestandteil intensivmedizinischer Therapiekonzepte sein. Präventive Maßnahmen stehen dabei eindeutig im Vordergrund, um die Zahl der versagenden Organsysteme so gering wie möglich zu halten. |
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ISSN: | 0012-0472 1439-4413 |
DOI: | 10.1055/s-2006-955029 |