Bundesweite Ausbildung zur Parkinson-Assistentin
Fragestellung: In Praxen nimmt bei zeitlich begrenztem Arzt-Patient-Kontakt die Bedeutung nichtärztlicher Mitarbeiter zu. Ein 2004 entwickeltes 7-tägiges Seminar zur Ausbildung einer Parkinson-Assistentin (PASS) für nicht ärztliches Praxispersonal wurde verkürzt und in Marburg, Stuttgart, Berlin dur...
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Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Fragestellung:
In Praxen nimmt bei zeitlich begrenztem Arzt-Patient-Kontakt die Bedeutung nichtärztlicher Mitarbeiter zu. Ein 2004 entwickeltes 7-tägiges Seminar zur Ausbildung einer Parkinson-Assistentin (PASS) für nicht ärztliches Praxispersonal wurde verkürzt und in Marburg, Stuttgart, Berlin durchgeführt. Anschließend wurden die Effekte evaluiert.
Methoden:
An 2 Wochenendkursen im Abstand von 4 Wochen referierten je 14 Std. 2 niedergelassene NeurologINNen und 2 Berliner PASS zum idiopathischen Parkinson-Syndrom, mit Patientenvorstellung, Videodemonstrationen, Parkinson-relevanten Skalen und Tests, Therapie, Komplementärtherapie, sozialmedizinisch relevanten Fragen, Praxisorganisation und Bedeutung der dPV. Evaluiert wurde mit einem Helferinnen-Fragebogen mit Analogskala 6 Wochen nach Seminarende. Das Wissen wurde in einem multiple choice Test am letzten Seminartag geprüft.
Ergebnisse:
38 Mitarbeiterinnen aus 29 Praxen, je 1 aus 2 Universitätsambulanzen und 1 Parkinsonfachklinik nahmen von Mai 05– März 06 teil. 39 beendeten den Kurs. Alle bewerteten das Seminar mit sehr gut – gut (Mittel 1,4), ebenso Zeitumfang (1,3), Organisation (1,3) und eigenen Wissensgewinn (1,3). Der Wissenstest steigerte sich von 72% auf 80% richtige Antworten. Der Fragebogenrücklauf nach 6 Wochen betrug 65%. Die Evaluation von 2 Seminaren zeigt, dass die PASS deutlich mehr Tests und Aufgaben eigenständig mit Patienten durchführten. Die Beschäftigungszeit mit dem Patienten nahm von 11,3 auf 15,4 Minuten im Mittel zu. Der Kontakt Patient-PASS verbesserte sich um 56%, die Akzeptanz der PASS durch den Patienten um 52%. Gespräche über Krankheitsprobleme nahmen um 56% zu, Erläuterungen von Therapien um 51%. Das Verständnis für den Patienten verbesserte sich um 88%, der Spaß an der Arbeit um 80%, die geschätzte Patientenzufriedenheit um 50%. Trotz Anstieg der Arbeitsqualität um 71% blieb die Arbeitsbelastung gleich ohne Zunahme von Überforderungsgefühlen. Die Praxisabläufe änderten sich bei 12 von 26 rückmeldenden PASS. Der 3. Kurs wird Ende April evaluiert.
Schlussfolgerungen:
Die 28-stündige Ausbildung zur PASS verbessert deutlich den Patientenkontakt und die Patientenführung, aber auch die Nutzung systematischer Anamnese- und Befunderhebung. Eine weitere Evaluation etwaiger Auswirkungen auf Patientenzufriedenheit und Compliance ist geplant.
Erklärung: Pfizer unterstützt die Durchführung der Seminare finanziell ohne jeglichen Einfluss auf oder Partizipation an Seminarinhalten. |
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ISSN: | 0302-4350 1438-9428 |
DOI: | 10.1055/s-2006-953169 |