Nachweis viraler E6/E7 mRNA-Onkogen-Transkripte bei der Früherkennung höhergradiger Cervix-Dysplasien

Die 5häufigsten high-risk HPV-Typen (16, 18, 31, 33, 45) sind für 95-Prozent aller Zervix-Karzinome verantwortlich (1). Nach Infektion mit hr-HPV-Typen werden innerhalb 10 Monaten etwa 95% der Infektionen durch das Immunsystem eliminiert. Das onkogene Potential der HP-Viren hängt von der (Über-) Exp...

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Hauptverfasser: Moeckel, JW, Schneider, V, Clad, A, Endres, AS, Garnier, Y, Quaas, J, Heyer, H
Format: Tagungsbericht
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die 5häufigsten high-risk HPV-Typen (16, 18, 31, 33, 45) sind für 95-Prozent aller Zervix-Karzinome verantwortlich (1). Nach Infektion mit hr-HPV-Typen werden innerhalb 10 Monaten etwa 95% der Infektionen durch das Immunsystem eliminiert. Das onkogene Potential der HP-Viren hängt von der (Über-) Expression und folgenden Aktivität der beiden viralen Onkogene E6 und E7 ab. Wir haben eine Multicenterstudie bei 361 Frauen mit zervikalen Dysplasien aller Schweregrade durchgeführt, um die Prävalenz erhöhter E6/E7-mRNA-Spiegel bei verschiedenen Dysplasiegraden zu messen. Dabei wurde eine Differential-Kolposkopie durchgeführt, konventionelle zytologische Abstriche und Zellmaterial für molekularbiologische Tests entnommen. Das Zellmaterial wurde mit dem Hybrid-Capture II-Test ®(DIGENE-Corporation) zur Detektion von HPV-DNA untersucht. Der Nachweis erhöhter E6/E7-mRNA-Werte wurde mit dem PreTect-HPV-Proofer ®(NorChip AS) geführt, der auf der NASBA-Methode (2) basierend erhöhte mRNA-Spiegel aktivierter E6/E7-Gensequenzen messen kann. Wir fanden bei CIN 0 in 26% (26/131), bei CIN I/II in 65% (62/96), bei CIN III in 91% (99/109) und bei Karzinom in 96% (24/25) eine hr-HPV-Infektion. E6/E7-mRNA war bei CIN 0 in 12% (16/131), bei CIN I/II in 29% (28/96), bei CIN III in 71% (77/109) und bei Karzinom in 92% (23/25) positiv. Die Sensitivität des HPV-DNA-Nachweises war bei niediggradigen Zervixdysplasien gegenüber dem E6/E7-mRNA-Nachweis erhöht, glich sich im Verlauf bei höhergradigen Dysplasien und Zervixkarzinom an. Follow-up-Studien konnten zeigen, dass Patientinnen mit niedriggradigen Dysplasien und gleichzeitig erhöhten E6/E7-mRNA-Werten ein um das 69,8-fache erhöhtes Risiko der Entwicklung höhergradiger Läsionen gegenüber Patientinnen mit normalen E6/E7-mRNA-Werten aufweisen. Damit kann bei vergleichbarer Sensitivität, jedoch höherer Spezifität die gezielte Messung aktivierter Onkogene die Triage von Frauen mit Zervix-Dysplasien nachhaltig verbessern und Ängste abbauen.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-2006-952371