Augen auf und durch? – Kontrastsensitivität, Informationsverarbeitung

Fragestellung: In der Unfallforschung sind anthropogene Risikofaktoren wie visuelle Informationsvermittlung, Entscheidungsdichte und Informationsabgabe ausschlaggebend, um Gefahrensituationen zu erkennen. Welche Querverbindungen zwischen Kontrastsensitivität und menschlicher Informationsverarbeitung...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Hauptverfasser: Gerstmeyer, K, Lehrl, S
Format: Tagungsbericht
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Fragestellung: In der Unfallforschung sind anthropogene Risikofaktoren wie visuelle Informationsvermittlung, Entscheidungsdichte und Informationsabgabe ausschlaggebend, um Gefahrensituationen zu erkennen. Welche Querverbindungen zwischen Kontrastsensitivität und menschlicher Informationsverarbeitung gibt es? Methoden: Nicht verblindete kontrollierte Pilotstudie an 33 Medizinstudenten beiderlei Geschlechts. Veränderungen der Kontrastsensitivität wurden simuliert, Einflüsse auf Informationsverarbeitung, Merkspanne, Durchhaltevermögen und Arbeitsspeicherkapazität objektiviert, subjektive Belastetheit und Fehleranfälligkeit erfasst. Ergebnisse: Bei Kontrastminderung sinken Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit (Friedmann-Test p < 0,000), visuell geprüfte Merkspanne (Wilcoxon-Test, einseitig, p < 0,035) während das subjektive Anstrengungsempfinden zunimmt (p < 0,000). Auffallend sind Leistungsabfall und unbemerkte Fehlerzunahme bei 20% gegenüber 40% Kontraststärke (Wilcoxon-Test, einseitig, p = 0,000). Das Durchhaltevermögen (bei nicht voller kognitiver Auslastung) zeigt keine Einflüsse. Schlussfolgerung: Bereits kurzfristige Abnahmen der Kontrastsensitivität mindern die Informationsverarbeitung, bedingen raschere Erschöpfung, vermehrte Fehler und höhere Unfallneigung. Es bestehen Parallelen zu Studien, die für die prolate Tecnis® IOL eine Erhöhung der Verkehrssicherheit belegen.
ISSN:0023-2165
1439-3999
DOI:10.1055/s-2006-947024