Lecithin und konjugierte primäre Gallensäuren verhindern die Permeabilität von Endotoxinen durch eine konfluente Enterozytenschicht und unterdrücken so die Aktivierung subkultivierter Leukozyten
Hintergrund: Eine Endotoxinämie ist ein essentieller Bestandteil der pathophysiologischen Komplikationen, die bei einem Ikterus mit Gallengangsverschluss auftreten können. Als Ursache für diese Endotoxinämie wird eine erhöhte Migration von Zellwandbestandteilen gramnegativer intestinaler Bakterien a...
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Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Hintergrund:
Eine Endotoxinämie ist ein essentieller Bestandteil der pathophysiologischen Komplikationen, die bei einem Ikterus mit Gallengangsverschluss auftreten können. Als Ursache für diese Endotoxinämie wird eine erhöhte Migration von Zellwandbestandteilen gramnegativer intestinaler Bakterien angesehen. Ziel dieser Studie war es, eine mögliche Rolle von konjugierten primären Gallensäuren (=KPGS) und Lecithin, einem Lebensmittelbestandteil, bei der Permeation von Endotoxinen durch eine Schicht von Enterozyten zu untersuchen.
Methoden:
Dem apikalen Kompartiment einer ausdifferenzierten, konfluenten Enterozytenschicht (CACO-2) wurden ein nicht-pathogener
E.-coli
-Stamm als Referenzstimulans sowie 0,5 mM und 1,5 mM KPGS, 0,38 mM Lecithin oder humane Gallenflüssigkeit (0,5%) zugesetzt. Im basolateralen Kompartiment lagen mononukleäre Leukozyten (PBMC) vor. Primäre Messparameter waren die Konzentrationen der Zytokine TNF-α, IL-8, IL-6 und IL-10 (ELISA) sowie die basale Konzentration von Endotoxin (
Limulus
assay).
Ergebnisse:
Der Zusatz von KPGS verminderte die Permeabilität von Endotoxinen durch das Epithel hochsignifikant. Parallel dazu sank die Bildung aller gemessenen Zytokine signifikant und Dosis-abhängig. Der Zusatz von Lecithin hemmte die Ausschüttung von TNF-α noch zusätzlich auf den Wert vergleichbar der unstimulierten Probe. Die Endotoxine assoziierten mit den von den KPGS gebildeten Micellen (Radius ca.68 nm). Direkt mit Endotoxin stimulierte PBMC ließen sich jedoch bei gleichbleibender Vitalität durch Lecithin und KPGS auch direkt in ihrer Fähigkeit, TNF-α zu synthetisieren, hemmen.
Schlussfolgerungen:
Lecithin und KPGS können sowohl die Translokation von Endotoxinen durch die Enterozytenschicht hemmen als auch auf zellulärer Ebene die Bildung pro-inflammatorischer Mediatoren hemmen. Beide Substanzen können somit als Vermittler einer Immunsuppression im Darm angesehen werden. |
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ISSN: | 0341-0501 1438-9916 |
DOI: | 10.1055/s-2006-946765 |