Ein neuronales Modell zur sensomotorischen Entwicklung des Sprechens
Zusammenfassung HINTERGRUND: Die detaillierte Kenntnis der Neurophysiologie des Spracherwerbs ist wichtig für das Verständnis der Sprachentwicklung und seiner evtl. auftretenden Störungen. METHODE: Es wurde ein computerimplementiertes neuronales Modell zur Sensomotorik des Sprechens entwickelt, das...
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Veröffentlicht in: | Laryngo- rhino- otologie 2007-05, Vol.86 (5), p.365-370 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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HINTERGRUND: Die detaillierte Kenntnis der Neurophysiologie des Spracherwerbs ist wichtig für das Verständnis der Sprachentwicklung und seiner evtl. auftretenden Störungen. METHODE: Es wurde ein computerimplementiertes neuronales Modell zur Sensomotorik des Sprechens entwickelt, das in der Lage ist, die neuronale Funktion unterschiedlicher kortikaler Areale beim Sprechen detailliert darzustellen. ERGEBNISSE: (i) Zwei sensorische und zwei motorische Repräsentationen und zugehörige neuronale Abbildungen (Projektionen) bilden die sensomotorische Rückmeldesteuerung. Diese Repräsentationen und Abbildungen werden bereits während der prälinguistischen Phase des Spracherwerbs ausgebildet und trainiert. (ii) Im Zentrum der linguistischen Phase des Spracherwerbs steht der Aufbau lexikalischer Laut-, Silben- und Wortrepräsentation und das Training der Abbildungen vom Lexikon zur Sensorik und Motorik. Dies stellt den Aufbau der sensomotorischen Vorwärtssteuerung dar. (iii) Drei prälinguistische Lernphasen - stumme Artikulation, quasistationäre vokalische Artikulation und die Realisierung artikulatorischer Protogesten - können anhand der mit dem Modell durchgeführten Simulationsstudien definiert und in Relation zu den zeitlichen Phasen des Spracherwerbs gestellt werden. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Das neuronale Modell gibt Aufschluss über die detaillierte Funktion bestimmter kortikaler Areale beim Sprechen. Insbesondere kann gezeigt werden, dass Sprachentwicklungsstörungen bereits durch einen verzögerten oder gestörten Verlauf einer der hier definierten prälinguistischen Lernphasen entstehen können. |
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ISSN: | 0935-8943 1438-8685 |
DOI: | 10.1055/s-2006-944981 |