Kognitive Defizite bei Patienten mit chronisch-obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD)
Zusammenfassung HINTERGRUND: Patienten mit COPD weisen Einschränkungen ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit auf. Die vorliegende Studie vergleicht die Intelligenz- und Gedächtnisleistung sowie differenzierte Aspekte der Aufmerksamkeitsleistung von COPD-Patienten und Gesunden und analysiert potenziell...
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Veröffentlicht in: | Pneumologie (Stuttgart, Germany) Germany), 2006-10, Vol.60 (10), p.593-599 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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HINTERGRUND: Patienten mit COPD weisen Einschränkungen ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit auf. Die vorliegende Studie vergleicht die Intelligenz- und Gedächtnisleistung sowie differenzierte Aspekte der Aufmerksamkeitsleistung von COPD-Patienten und Gesunden und analysiert potenzielle Einflussfaktoren der Leistungsfähigkeit. PATIENTEN UND METHODE: Bei 32 Patienten mit COPD und 10 Normprobanden wurde ein neuropsychologisches Testprofil erstellt. Nachfolgende Parameter wurden evaluiert: Gedächtnisleistung, Intelligenz, einfache, selektive und geteilte Aufmerksamkeit, längerfristige Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit unter Stress- (= Daueraufmerksamkeit) sowie unter Monotoniebedingungen (= Vigilanz). ERGEBNISSE: COPD-Patienten und Gesunde unterschieden sich nicht im Hinblick auf die geteilte Aufmerksamkeit, Vigilanz- und Gedächtnisleistung. Signifikant schlechtere Leistungen bei COPD zeigten sich hinsichtlich der Intelligenzleistung (p < 0,01) sowie für die Teilbereiche der einfachen (p < 0,01), selektiven (p < 0,05) und Daueraufmerksamkeit (p < 0,01). Der Schweregrad der COPD (Lungenfunktion, BGA, nächtliche Sauerstoffsättigung) zeigte keine Korrelation zu den neuropsychologischen Testergebnissen. Ein Zusammenhang bestand jedoch zwischen der Gedächtnisleistung und dem Tiefschlaf- sowie dem REM-Schlafanteil. SCHLUSSFOLGERUNG: Die bei COPD-Patienten im Vergleich zu Gesunden nachweisbaren Einschränkungen der kognitiven Leistungsfähigkeit lassen sich anhand des Schweregrades der COPD nicht vorhersagen. Daher muss bei Fragestellungen zur Leistungsfähigkeit eines Patienten mit COPD (z. B. bei gutachterlichen Fragestellungen) eine entsprechende neuropsychologische Testung empfohlen werden. |
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ISSN: | 0934-8387 1438-8790 |
DOI: | 10.1055/s-2006-944251 |