Ein Lesetest zur Erfassung von Tagesschläfrigkeit
Einleitung: Der maintenance of wakefulness test (MWT) mit der Aufgabe ruhig zu liegen, aber nicht einzuschlafen, wird häufig zur Bestimmung von Wachheit„alertness“ eingesetzt. Einschlafen trotz Lesen besitzt die höchste Trennschärfe in der Epworth-Sleepiness Scale, um zwischen Gesunden und OSAS-Pati...
Gespeichert in:
Hauptverfasser: | , , |
---|---|
Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Einleitung:
Der maintenance of wakefulness test (MWT) mit der Aufgabe ruhig zu liegen, aber nicht einzuschlafen, wird häufig zur Bestimmung von Wachheit„alertness“ eingesetzt. Einschlafen trotz Lesen besitzt die höchste Trennschärfe in der Epworth-Sleepiness Scale, um zwischen Gesunden und OSAS-Patienten zu differenzieren. Während des Lesens können schnelle Augenbewegungen registriert werden, die durch den Zeilensprung ausgelöst werden. Damit kann sehr einfach die Leseaktivität überprüft werden. Wir entwickelten deshalb einen Lesetest, mit dem die Daueraufmerksamkeit überprüft werden kann.
Fragestellung:
Wie häufig schlafen OSAS-Patienten im Vergleich zu Gesunden während 60 Minuten Lesen ein? Gibt es einen Zusammenhang zwischen AHI und Schlaflatenz? Zeigt sich vor dem Einschlafen ein Absinken der Zeilenfrequenz? Kommt es durch CPAP zu einer Verminderung der Schlaflatenz?
Methodik:
Untersucht wurden 6 Normalpersonen und 30 Pat. mit OSAS. Geschlecht: 26 männlich, 4 weiblich; Alter 51±12 Jahre, Größe 176±9cm, Gewicht 96±20kg,. AHI 39,9±24,0, SaO2, min 81,9±7,8%.
Der Lesetest wurde unter Videoüberwachung in halbliegender Position durchgeführt. Eine Seite des Lesetextes eines historischen Romans enthielt 36 Zeilen mit 58 Buchstaben pro Zeile. Zur Erfassung der Schlafstadien erfolgte die Registrierung von EEG, EOG und submentalem EMG, ausgewertet wurde nach Rechtschaffen und Kales. Die Augenbewegungen wurden während jeweils einer Epoche von 30s ausgezählt. Sofern der Patient nicht eingeschlafen war, wurde der Lesetest nach 60min abgebrochen.
Ergebnisse:
Alle 16 Normalpersonen blieben bis zur 60. Minute wach. Ihre Lese-Frequenz lag bei 9,4 + –4,0 Zeilen pro 30 Sekunden-Epoche. 14 von 30 Pat. (47%) mit OSAS zeigten im Lesetest eine Einschlaflatenz unter 60min. Im Schnitt lag die Einschlaflatenz dieser Pat. bei 28,4±16,1min. AHI und Schlaflatenz korrelierten signifikant mit r=0,51. Die REM Frequenz fiel in den letzten 3min bei Gesunden auf 74±21% bei OSAS auf 56,1±48,5% des Ausgangswertes (3.-6. min) ab (p60min.
Schlussfolgerungen:
Die Messung wird von allen Pat. auch über 60min im Gegensatz zu anderen Verfahren zur Messung der Daueraufmerksamkeit (z.B. geteilte Aufmerksamkeit) akzeptiert. Die Leistung (Lesen) kann anhand der Zeilenlesefrequenz mit hoher Abtastrate (alle 3–6s) überprüft werden. Die Auswertung ist sehr einfach und kann eventuell automatisiert werden. |
---|---|
ISSN: | 0934-8387 1438-8790 |
DOI: | 10.1055/s-2006-943001 |