Erkennen von Kindesmisshandlung durch Pädiater und Hausärzte in Berlin

Zusammenfassung EINLEITUNG: In den letzten Jahren nimmt die öffentliche, wie auch die ärztliche Sensibilisierung gegenüber dem Thema „Gewalt gegen Kinder” stetig zu. Die vorliegende Studie beschreibt die Wahrnehmung von Berliner Kinder- und Hausärzten bezüglich Kindesmisshandlung in der eigenen Prax...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Allgemeinmedizin 2006-09, Vol.82 (9), p.396-401
Hauptverfasser: Heintze, C., Wirth, L., Welke, J., Braun, V.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung EINLEITUNG: In den letzten Jahren nimmt die öffentliche, wie auch die ärztliche Sensibilisierung gegenüber dem Thema „Gewalt gegen Kinder” stetig zu. Die vorliegende Studie beschreibt die Wahrnehmung von Berliner Kinder- und Hausärzten bezüglich Kindesmisshandlung in der eigenen Praxis. METHODEN: Mit Unterstützung der KV Berlin wurden alle niedergelassenen Kinderärzte Berlins (n = 326) und 13 % der in Berlin tätigen Hausärzte (n = 326) bezüglich ihres Umgangs mit kindlichen Gewaltfällen befragt. Die Auswahl der Hausärzte erfolgte durch eine Zufallsstichprobe. ERGEBNISSE: Insgesamt beantworteten 40 % der Kinderärzte (n = 123) und 20 % der Hausärzte (n = 64) den Fragebogen. Von mindestens einem Fall von Kindesmisshandlung berichteten 83 % der Kinderärzte gegenüber 53 % der Hausärzte für das Jahr 2003. In beiden Arztgruppen überwog die Zahl der bemerkten emotionalen Misshandlung vor Fällen von körperlicher Misshandlung, körperlicher Vernachlässigung und sexuellem Missbrauch. Die Bedeutung des kindlichen Verhaltens und der körperlichen Untersuchung war für das Erkennen von Misshandlungsfällen in beiden Gruppen wichtig. DISKUSSION: Trotz des geringen Rücklaufs verdeutlicht die Befragung die Bedeutung von emotionalen aber auch anderen Formen der Kindesmisshandlung in der Primärversorgung.
ISSN:1433-6251
1439-9229
DOI:10.1055/s-2006-942148