Untersuchungen zur Tuberkulose in Deutschland: Diagnoseverzögerung, Behandlung und Medikamentenresistenz
Einleitung: Beschreibung vorläufiger Ergebnisse der initialen Tuberkulosebehandlung, Diagnoseverzögerung und Medikamentenresistenz aus 6 Studienregionen. Methodik: Zwischen 10/2001 und 3/2004 wurden epidemiologische Patientendaten (2562 Fälle) vom DZK in Zusammenarbeit mit 4 Laboratorien und regiona...
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Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
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Zusammenfassung: | Einleitung:
Beschreibung vorläufiger Ergebnisse der initialen Tuberkulosebehandlung, Diagnoseverzögerung und Medikamentenresistenz aus 6 Studienregionen.
Methodik:
Zwischen 10/2001 und 3/2004 wurden epidemiologische Patientendaten (2562 Fälle) vom DZK in Zusammenarbeit mit 4 Laboratorien und regionalen Gesundheitsämtern gesammelt und ausgewertet.
Ergebnisse:
Der Zeitraum zwischen erstem Arztbesuch und Diagnosestellung lag durchschnittlich bei 53 Tagen (Median 22; 95 KI: 47/59; n=1806). Der Zeitraum zwischen Tuberkuloseverdacht und Diagnose betrug bei 55,4% der Patienten bis zu 10 Tage. Bei 26,8% dauerte die Diagnosestellung 11–30 Tage, bei 11,6% 1–2 Monate und bei 6,2% kam es zu einer Verzögerung von über zwei Monaten (Mittelwert 24, Median 8, 95% KI: 18/30 Tage; n=2225). Die medizinische Betreuung der Patienten erfolgte bei 83,6% (n=2127) teilweise stationär. 64,5% wurden zu irgendeinem Behandlungszeitpunkt auch durch ihren Hausarzt, 62,6% durch einen Lungenfacharzt betreut. Die durchschnittliche Liegedauer im Krankenhaus betrug 52,5 Tage (Median 36, 95% KI: 50/55; n=2116). 68,6% der im Verlauf bestätigten kulturell bestätigten Patienten wurden initial mit 4 oder 5 Antituberkulotika behandelt, 29,4% mit 3 Medikamenten. 84,7% erhielten eine Medikamentenkombination, die H, R und Z enthielt. Initial wird eine große Anzahl verschiedener Therapieregime eingesetzt. Jegliche Resistenz gegen eines der Erstrangmedikamente (HRESZ) trat bei 12,2% der Patienten auf, und Multiresistenz (MDR) bei 1,2%.
Schlussfolgerung:
Die TB-Diagnose wird häufig erst spät gestellt und die nationalen Therapierichtlinien werden nicht ausreichend befolgt. Die große Mehrzahl der Tuberkulosepatienten in Deutschland wird während der Behandlung zeitweilig stationär betreut. Resistenzen treten öfter bei im Ausland geborenen und vorbehandelten Patienten auf. Es besteht dringender Bedarf an kontinuierlicher Aus- und Weiterbildung. |
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ISSN: | 0934-8387 1438-8790 |
DOI: | 10.1055/s-2006-934019 |