12-Jahres-Langzeitergebnisse nach Lungentransplanation

Die Langzeitergebnisse nach Lungentransplantation sind ungünstiger als die anderer Organtransplantationen. Hierfür ist vor allem das Auftreten des Bronchiolitis obliterans Syndroms (BOS) verantwortlich. Wir führten eine retrospektive Analyse von 223 Lungentransplantationen durch, die im Zeitraum von 1991 bis 2003 am Klinikum Großhadern der Universität München durchgeführt worden waren und bei denen zum Auswertezeitpunkt die Transplantation mindestens ein Jahr zurücklag. Kaplan Meier Überlebensanalysen ergaben günstigere Überlebensraten nach 5 und 10 Jahren im Vergleich zu den entsprechenden Daten des Registers der Internationalen Gesellschaft für Herz- und Lungentransplantation (ISHLT-Registry). Eine signifikante Verbesserung der Überlebensraten zeigte auch die Gruppe der nach 1997 transplantierten Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose im Vergleich zu den vor 1997 transplantierten IPF Patienten. Eine auf Tacrolimus basierende Immunsuppression zeigte ebenfalls günstigere Langzeitergebnisse gegenüber einer Cyclosporin-basierten Immunsuppression. Die akute Abstoßung, auch bei geringem Schweregrad (A1), war mit einer erhöhten Rate an BOS und einem kürzeren Überleben assoziiert. Wir schlussfolgern aus unseren Ergebnissen, dass die Verbesserung der Immunsuppression, insbesondere durch die Einführung von Tacrolimus, zur verbesserten Langzeit-Überlebensraten beigetragen hat, auch in schwierigen Patientenkohorten wie zum Beispiel Lungenfibrose-Patienten. Unsere Daten legen außerdem einen Zusammenhang zwischen geringgradigen Abstoßungsreaktionen (A1) und dem Auftreten eines BOS sowie einer verkürzten Lebenserwartung nach Lungentransplantation nahe.