Molekulargenetische und histopathologische Untersuchungen zur Genotyp-Phänotyp-Analyse bei Patienten mit TGFBI-gekoppelten Hornhautdystrophien

Zusammenfassung EINFüHRUNG: Verschiedene Mutationen im TGFBI-Gen sind als ursächlich für granuläre Hornhautdystrophien (Groenouw CDGG1, Avellino CDA, Reis-Bücklers CDB1), für gittrige Hornhautdystrophien (Typ I, Biber-Haab-Dimmer, CDL1) und bei einigen Autoren für die Thiel-Behnke-Dystrophie (CDB2)...

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Veröffentlicht in:Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 2006-10, Vol.223 (10), p.829-836
Hauptverfasser: Grünauer-Kloevekorn, C, Braeutigam, S, Weidle, E, Wolter-Roessler, M, Tost, F, Auw-Haedrich, C, Völcker, H E, Heinritz, W, Froster, U, Duncker, G
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung EINFüHRUNG: Verschiedene Mutationen im TGFBI-Gen sind als ursächlich für granuläre Hornhautdystrophien (Groenouw CDGG1, Avellino CDA, Reis-Bücklers CDB1), für gittrige Hornhautdystrophien (Typ I, Biber-Haab-Dimmer, CDL1) und bei einigen Autoren für die Thiel-Behnke-Dystrophie (CDB2) beschrieben worden. Wir berichten über das Mutationsspektrum und die Genotyp-Phänotyp-Korrelationen auf der Basis der klinischen und histopathologischen Untersuchungen bei 13 Familien mit TGFBI-gekoppelten Hornhautdystrophien. METHODE: Bei 31 Patienten mit unterschiedlichen hereditären Hornhautdystrophien wurde nach Blutabnahme die DNA aus den Leukozyten isoliert. Es erfolgte die Mutationsanalyse mittels direkter Sequenzierung des TGFBI-Gens. Klinische und histopathologische Untersuchungsergebnisse wurden zur Genotyp-Phänotyp-Analyse mit den molekulargenetischen Ergebnissen verglichen. ERGEBNISSE: Bei 6 Patienten (2 Familien/1 Einzelperson) mit histopathologisch gesicherter CDL1 fanden wir die Missense-Mutation Arg124Cys und bei 7 Patienten (3 Familien/1 Einzelperson) mit histopathologisch gesicherter CDA fanden wir die Missense-Mutation Arg124His im Exon 4 des TGFBI-Gens. Bei 12 Patienten (4 Familien/ 2 Einzelpersonen) mit histopathologisch gesicherter CDGG1 fanden wir die Missense-Mutation Arg555Trp im Codon 12 des TGFBI-Gens. Bei 5 Patienten (1 Familie/3 Einzelpersonen) mit CDB2 konnte in allen Exons des TGFBI-Gens keine Mutation nachgewiesen werden. Bei einem Patienten mit nicht sicher zuordenbaren klinischen und histopathologischen Befunden fanden wir die Missense-Mutation Ala546Asp, die bisher erst zweimal im Zusammenhang mit einer polymorphen kornealen Amyloidose nachgewiesen wurde. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Wir fanden eine strenge Genotyp-Phänotyp-Korrelation bei Patienten mit TGFBI-gekoppelten Hornhautdystrophien. Seltene Mutationen können zu außergewöhnlichen klinischen und histopathologischen Untersuchungsergebnissen führen. Bei unseren Familien mit CDL2 konnte keine molekulargenetische Korrelation zum TGFBI-Gen festgestellt werden.
ISSN:0023-2165
1439-3999
DOI:10.1055/s-2006-926694