Keine Vorteile einer antibiotischen Langzeittherapie bei Patienten mit Multipler Sklerose
Fragestellung : Ursächlich wurden bei der Multiplen Sklerose neben viralen Infektionen auch bakterielle Infektionen, insbesondere durch Chlamydia pneumoniae vermutet. Die diesbezüglichen Studienergebnisse verschiedener Arbeitsgruppen zum Nachweis von Chlamydia pneumoniae bei MS-Patienten mittels PCR...
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Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Fragestellung
: Ursächlich wurden bei der Multiplen Sklerose neben viralen Infektionen auch bakterielle Infektionen, insbesondere durch Chlamydia pneumoniae vermutet. Die diesbezüglichen Studienergebnisse verschiedener Arbeitsgruppen zum Nachweis von Chlamydia pneumoniae bei MS-Patienten mittels PCR und Kultur waren initial sehr vielversprechend. Spätere Studien ergaben jedoch widersprüchliche Ergebnisse.
Methodik:
In einer randomisierten, plazebo-kontrollierten, multizentrischen Doppelblindstudie wurden insgesamt 28 Patienten mit gesicherter Diagnose einer Multipler Sklerose (61% RR-MS, 32% SP-MS und 7% PP-MS) über einen Zeitraum von 12 Monaten mit 3 jeweils 6-wöchigen oralen Antibiotikatherapien mit Roxithromycin 300mg/d oder Plazebo behandelt.
Ergebnisse
: 15 Patienten erhielten Roxithromycin, 13 Patienten wurden mit Placebo behandelt. Bezüglich des EDSS-Scores und der Schubrate bei Patienten mit einer RR-MS zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen der Behandlung mit Roxithromycin und Placebo.
Schlussfolgerung
: Patienten mit Multipler Sklerose profitieren demnach im Vergleich zu Placebo nicht von einer Antibiotika-Langzeitbehandlung. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen bakteriellen Infektionen z.B. mit Chlamydia pneumoniae und einer MS ist, soweit bei relativ geringer Fallzahl beurteilbar, unwahrscheinlich. |
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ISSN: | 0302-4350 1438-9428 |
DOI: | 10.1055/s-2005-919390 |