Tabakrauchexposition in der Wohnung und stationäre Behandlungen von Kindern unter 5 Jahren in Deutschland

Zusammenfassung HINTERGRUND UND FRAGESTELLUNG: Das Einatmen von Tabakrauch stellt einen Risikofaktor für eine Vielzahl von Krankheiten im Kindesalter dar. Bis jetzt wurde der Einfluss des Passivrauchens auf die Morbidität und Mortalität von Kleinkindern in Deutschland jedoch nur unzureichend untersucht. Ziel dieser Arbeit war die Schätzung der stationären Krankenhausbehandlungen sowie der Verweildauern bei Kindern im Alter unter 5 Jahren, die in Haushalten mit Rauchern lebten. PATIENTEN UND METHODIK: Untersucht wurden mittels zweier getrennter Datenkörper Diagnosen bei Krankenhausaufenthalten von Kindern unter 5 Jahren sowie die Zahl der Haushalte in Deutschland, in denen Kinder unter 5 Jahren und Raucher zusammenleben. Relative Risiken für tabakrauch-attributable Erkrankungen wurden der Literatur entnommen. ERGEBNISSE: In Deutschland sind bei Kindern im Alter unter 5 Jahren je nach Bundesland 1,6-3,8 % aller Krankenhausaufenthalte und 22,0-27,1 % aller Aufenthalte wegen Atemwegserkrankungen, Otitis media oder Asthma auf Passivrauchen zurückführbar. FOLGERUNG: Tabakrauch-attributable Krankenhausbehandlungen stellen eine erhebliche, vermeidbare Belastung dar.