Effekte einer strukturierten Lehrerfortbildung zum Thema Asthma bronchiale

Einleitung: Asthma bronchiale ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter; d.h. die meisten Lehrkräfte werden im Laufe ihrer Tätigkeit mit Asthmaanfällen konfrontiert. Um unnötige Begrenzungen der Kinder im Schulalltag zu vermeiden, ist ein entsprechendes Krankheitswissen bei Lehrern notwendig. Ziel der Studie war daher das Wissen von Lehrern zum Thema Asthma zu eruieren und die Effekte einer strukturierten Schulung zu messen. Methodik: In Kooperation mit dem Bildungsministerium von Schleswig-Holstein wurden Lehrer zu einer 90-minütigen Fortbildung zum Thema Asthma bronchiale eingeladen. Das Wissen der Lehrer wurde mittels eines Fragebogens (12 Items zu Ätiologie, Symptome, Auslöser, Medikamentenwirkung und Krankheitsmanagement) zu drei Messzeitpunkten erfasst: vor der Schulung (T1), direkt nach der Schulung (T2) und drei Monate später (T3). Ergebnisse: 107 Lehrer wurden in die Studie eingeschlossen. Es bestanden bei T1 erhebliche Wissensdefizite in allen Schulungsinhalten. Durch die Schulung konnte ein Zugewinn an Wissen erlangt werden. Fragen zu Symptomen, Auslösern und Management der Erkrankung wurden richtig beantwortet. Diese Lerneffekte hielten bis zu T3 jedoch nicht an. Bezüglich der medikamentösen Behandlung wurde der Unterschied zwischen einer Bedarfs- und Dauertherapie deutlich, nicht verstanden wurde jedoch der notwendige Einsatz eines inhalativen Steroides im Rahmen der Basistherapie. Schlussfolgerungen: Ein einmaliges Schulungsprogramm hat einen geringen Langzeiteffekt insbesondere hinsichtlich des Verständnisses der aktuellen Therapierichtlinien für Asthma bronchiale. Deshalb sollte Lehrkräften häufiger die Möglichkeit gegeben werden, ihr Wissen zu chronischen Erkrankungen im Kindesalter aufzufrischen und somit ihre Einbindung ins Gesundheitssystem zu fördern.