Psychische Störungen bei türkischen Migranten - Inanspruchnahme einer Spezialambulanz
Zusammenfassung Die Inanspruchnahme psychiatrischer Einrichtungen durch Migranten mit psychischen Störungen ist deutlich reduziert. Gründe hierfür liegen in der erhöhten Schwelle von Seiten der Einrichtungen und am niedrigen Informationsstand über das Gesundheitssystem auf Seiten der Patienten. Die...
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Veröffentlicht in: | Psychoneuro 2004, Vol.30 (11), p.628-632 |
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Hauptverfasser: | , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Die Inanspruchnahme psychiatrischer Einrichtungen durch Migranten mit psychischen Störungen ist deutlich reduziert. Gründe hierfür liegen in der erhöhten Schwelle von Seiten der Einrichtungen und am niedrigen Informationsstand über das Gesundheitssystem auf Seiten der Patienten. Die erhöhte Schwelle bei den Einrichtungen wird auf eine mangelnde kulturelle Kompetenz zurückgeführt. Diese Studie bewertet ein ambulantes Behandlungsangebot für türkisch sprechende Migranten. In den ersten sechs Monaten wurden 49 Patienten an die Ambulanz überwiesen. Die Hauptsymptome waren Depressivität, Somatisierung und Angst. 55 % erhielten die Diagnose einer neurotischen Störung (F4) und 24 % einer affektive Störung. Bei 15 % entsprach die Diagnose nicht der Überweisungsdiagnose, jedoch bestand kein Zusammenhang mit Sprachproblemen. Eine Spezialeinrichtung mit einem Psychiater, der die Muttersprache der Patienten spricht und die kulturellen Normen kennt, senkt die Schwelle der Inanspruchnahme. |
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ISSN: | 1611-9991 1439-1813 |
DOI: | 10.1055/s-2004-837070 |