3D-Rotationsdacryocystographie zur Tränenwegsdarstellung – Eine Pilotstudie

Zusammenfassung: Im Rahmen einer Pilotstudie wurde an 15 Patienten mit stenosierenden Prozessen der ableitenden Tränenwege in Ergänzung an eine konventionelle DSA eine Distensionsdacryocystographie als 3D-Rotationsangiographie durchgeführt. Patienten und Methode: Die 3D-Rekonstruktionen entstehen dabei aus 100 Projektionsbildern, die während einer 240° Rotation eines angiographischen C-Bogens aufgenommenen werden. Das exakt kalibrierte Aufnahmesystem ermöglicht eine plastische Darstellung des kontrastmittelgefüllten Gangsystems und der benachbarten Knochenstrukturen, die durch eine virtuelle Dacryoendoskopie ergänzt werden kann. Die Untersuchung ist ambulant in Oberflächenanästhesie durchführbar. Die Methode ermöglicht eine detailgenaue plastische Darstellung der endoluminalen Oberfläche und eine exakte Lokalisation obstruierender Prozesse. Ergebnisse: Die 3D-Rotationsdacryocystographie (3DRD) war bei allen 15 Patienten technisch sehr gut durchführbar und wurde gut toleriert. Bei fünf der 15 Patienten konnte bei der 3DRD im Gegensatz zu der DSA unterstützten Dacryocystographie mehr Klarheit in die Lokalisation der stenosierenden Prozesse der Canaliculi, des Tränensackes und des Ductus nasolacrimalis gebracht werden. In 10 Fällen ermöglichte die simultane Darstellung der Tränenwege und der angrenzenden Strukturen der Nasenhöhle, mehr Informationen bezüglich der weiteren endoskopischen oder konventionellen OP-Planung (Darcryocystorhinostomie) zu erhalten. Schlussfolgerungen: Die 3D-Rotationsdacryocystographie ist technisch sehr gut durchführbar und bietet wichtige Zusatzinformationen im Vergleich zur konventionellen DSA unterstützten Dacryocystographie.