Axillasonographie: In der präoperativen Routinediagnostik zeigen sich deutliche Leistungsunterschiede zwischen einzelnen Untersuchern

Problemstellung: Die Ultrasonographie ist ein etabliertes Untersuchungsverfahren in der Mammadiagnostik. Sie gibt dem behandelnden Arzt einen guten Überblick über die zu erwartende Dignität, die Ausdehnung und über mögliche Zweitbefunde. Der Lymphknotenstatus hat nach wie vor eine hohe Bedeutung für...

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1. Verfasser: Frenz, JP
Format: Tagungsbericht
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Problemstellung: Die Ultrasonographie ist ein etabliertes Untersuchungsverfahren in der Mammadiagnostik. Sie gibt dem behandelnden Arzt einen guten Überblick über die zu erwartende Dignität, die Ausdehnung und über mögliche Zweitbefunde. Der Lymphknotenstatus hat nach wie vor eine hohe Bedeutung für die Prognose eines Mammakarzinoms. Für die Operationsplanung ist eine möglichst gute Einschätzung der Lymphabflusswege erforderlich, insbesondere wenn eine Sentinel-Node-Biopsie erfolgen soll. Uns interessierte die Frage wie gut der Lymphknotenstatus bei unseren Patientinnen sonographisch vorhergesagt werden konnte. Methode: Alle Patientinnen, die 2003 in der Frauenklinik des Klinikum Bremen-Mitte eine axilläre Lymphonodektomie erhalten haben, wurden eingeschlossen. Alle erhielten präoperativ eine Mammasonographie einschließlich einer Sonographie der Axilla. Die Ultraschalldiagnose des Mammabefundes und die Einschätzung des Lymphknotenstatus wurden erfasst. Es wurde sowohl eine Gesamtauswertung als auch eine Auswertung der einzelnen Untersucher erstellt, die mehr als 15 Untersuchungen durchgeführt hatten. Ergebnisse: 2003 erhielten genau 200 Patientinnen eine axilläre Lymphonodektomie. Sentinel-Node-Biopsien wurden dabei nicht berücksichtigt. Davon konnten bisher 174 Fälle ausgewertet werden. Die Sensitivität betrug 39%, die Spezifität 98%. Die Sensitivität der einzelnen Untersucher schwankte zwischen 0% und 58%, die Spezifität zwischen 95% und 100%. Dabei zeigte sich eine deutliche Abhängigkeit von der Anzahl der befallen Lymphknoten. So wurde der Lymphknotenstatus pN1 mit einer Sensitivität von 26%, pN2 mit 56%, und pN3 mit 57% richtig erkannt. Die Sensitivität für die Diagnose des Mammakarzinoms betrug im Vergleich dazu 92%. Schlussfolgerung: Es zeigte sich eine deutliche Schwankung zwischen den einzelnen Untersuchern. Da die Erkennungsrate bei den Mammakarzinomen im Vergleich zur Detektionsrate von LK-Metastasen hoch ist, gehen wir nicht von einem Ausbildungsdefizit. Die Ultraschalluntersuchungen wurden nicht unter Studienbedingungen nach einem Protokoll durchgeführt. Hier konnten wir in vorausgegangenen Untersuchungen deutlich bessere Resultate zeigen (2000J.-P. Frenz, F. Degenhardt). Zur Optimierung der Axilladiagnostik ist bei Patientinnen mit suspekten Mammabefunden die Dokumentation von mindestens einem Lymphknoten, einschließlich einer genauen Vermessung geplant.
ISSN:0172-4614
1438-8782
DOI:10.1055/s-2004-834055