Überblick über die neoadjuvante endokrine Therapie des rezeptorpositiven Mammakarzinoms der postmenopausalen Frau
Zusammenfassung Bei Patientinnen im Senium wird dem Aspekt der Brusterhaltung zunehmend größere Bedeutung zugemessen. Aktuelle Daten bestätigen das Konzept der neoadjuvanten endokrinen Therapie als Option bei postmenopausalen Frauen zur Volumenreduktion lokal fortgeschrittener Karzinome und damit de...
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Veröffentlicht in: | Geburtshilfe und Frauenheilkunde 2004-12, Vol.64 (12), p.1290-1298 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Bei Patientinnen im Senium wird dem Aspekt der Brusterhaltung zunehmend größere Bedeutung zugemessen. Aktuelle Daten bestätigen das Konzept der neoadjuvanten endokrinen Therapie als Option bei postmenopausalen Frauen zur Volumenreduktion lokal fortgeschrittener Karzinome und damit der Erhöhung der Rate brusterhaltender Operationen. Des Weiteren ist die In-vivo-Testung der Effektivität unter neoadjuvanter endokriner Therapie für die anschließende adjuvante Therapie von Bedeutung. Außerdem zeichnet sich die endokrine Therapie durch eine gute Verträglichkeit aus.
Sowohl für Tamoxifen als auch für alle Aromatasehemmstoffe liegen, wenn auch in unterschiedlichem Umfang, aktuelle Daten vor. Erste neoadjuvante Therapiestudien mit Tamoxifen zeigten klinische Ansprechraten von 49 bis 68 % mit einer Reduktion des Tumorvolumens von median 58 %. Studien, die eine adjuvante mit einer primären Tamoxifengabe mit nachfolgender Operation im Falle der Krankheitsprogression verglichen, fanden keinen Unterschied im Gesamtüberleben. Für die Aromatasehemmstoffe liegen Ergebnisse verschiedener Studien vor: In der IMPACT-Studie (Phase III) weisen Anastrozol, Tamoxifen und die Kombination beider nach 3 Monaten keine Unterschiede im Ansprechen auf (Anastrozol 37,2 %, Tamoxifen 36,1 %). Durch Anastrozol wird eine erhöhte Rate brusterhaltender Operationen (45,2 %) im Vergleich zu Tamoxifen (22,2 %) erreicht.
Exemestan führt mit 88,6 % zu einem höheren Ansprechen als Tamoxifen (57,2 %) (Phase II) und Letrozol von 55 - 92 % vs. 36 % gegenüber Tamoxifen (Phase II und III). Eine Verlängerung der neoadjuvanten Therapiephase mit Exemestan auf 4 - 5 Monate verbessert das Ansprechen mit zusätzlich erhöhter Rate an klinisch und pathologisch nachgewiesenen Komplettremissionen und einer erhöhten Rate der Brusterhaltung von 45,2 %; mit Letrozol 6 - 8 Monate auf 67,0 %. Daten zum Langzeitverlauf stehen aus. Zukünftige Studien fokussieren auf die Optimierung der Therapiedauer, die Suche nach zuverlässigen prädiktiven Markern und die Verbesserung des therapeutischen Index. |
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ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-2004-830391 |