Erfahrungen mit dem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch, insbesondere Nachkontrolle, Nachbehandlung und nachfolgende Kontrazeption

Zusammenfassung FRAGESTELLUNG: Auch wenn die medikamentöse Methode des Schwangerschaftsabbruchs in der Schweiz mittlerweile eingeführt ist und auf Akzeptanz stößt, ergeben sich bei der Interpretation der sonographischen Nachkontrolle sowie im Zusammenhang mit der allfälligen Nachbehandlung bei Verda...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Geburtshilfe und Frauenheilkunde 2004, Vol.64 (12), p.1299-1304
Hauptverfasser: Tschudin, S., Zanotelli, D., Bitzer, J., Holzgreve, W.
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung FRAGESTELLUNG: Auch wenn die medikamentöse Methode des Schwangerschaftsabbruchs in der Schweiz mittlerweile eingeführt ist und auf Akzeptanz stößt, ergeben sich bei der Interpretation der sonographischen Nachkontrolle sowie im Zusammenhang mit der allfälligen Nachbehandlung bei Verdacht auf Restmaterial und bei der Einleitung der nachfolgenden Kontrazeption immer wieder Unsicherheiten. Insbesondere wenn zur ambulanten Misoprostol-Abgabe übergegangen wird, ist aber ein klares, auf Erfahrungen abgestütztes Vorgehen von entscheidender Bedeutung. Die vorliegende Studie hat die Analyse der über den Zeitraum eines Jahres vorgenommenen medikamentösen Abbrüche zum Ziel mit speziellem Fokus auf den Ultraschallbefund anlässlich der Nachkontrolle, therapeutische Maßnahmen bei Restmaterial und die anschließende Kontrazeption. MATERIAL UND METHODE: Retrospektive Datenerhebung über den Zeitraum vom 1. 3. 2002 bis 28. 2. 2003 von sämtlichen 232 Patientinnen, bei welchen in diesem Zeitraum ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch mit 600 mg Mifepriston und 1- bis 2- mal 400 µg Misoprostol zwei Tage später durchgeführt wurde. Erfassung der Erfolgsrate, der Häufigkeit, mit welcher die Ausstoßung innerhalb der ersten vier Stunden erfolgte, sowie des Sonographiebefundes, der allfälligen Nachbehandlung und der eingeleiteten Verhütung, sofern bekannt. Die Auswertung erfolgte mittels deskriptiver Statistik, die Berechnung statistischer Signifikanzen mittels χ 2 -Test. RESULTATE: In 95 % der Fälle war der medikamentöse Abbruch erfolgreich, d. h. es war keine Kürettage erforderlich. Mit dem angewendeten Dosierungsschema erfolgte die Ausstoßung bei gut 60 % innerhalb der ersten vier Stunden. Nur ein Drittel der Patientinnen war anlässlich der Nachkontrolle blutungsfrei. Bei fast 40 % bestand der Verdacht auf Restmaterial, bei ca. zwei Drittel war das Endometrium über 10 mm breit. Eine Normalisierung des Endometriums fand bei den diesbezüglich untersuchten Fällen mit und ohne Nachbehandlung mit Misoprostol statt. Bei weniger als der Hälfte der Patientinnen stand die Kontrazeption bei der Nachkontrolle fest oder war schon eingeleitet. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Aufgrund der vorliegenden Daten scheint es gerechtfertigt, beim Vorliegen von Restmaterial resp. einem Endometrium von maximal 16 mm Breite ohne weitere therapeutische Maßnahmen abzuwarten. Die gewonnenen Erkenntnisse sprechen dafür, dass sich dieses Management auch auf den ambulant durchgeführten medikamentösen Sch
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-2004-830339