Differenzialdiagnostische und präoperative Aspekte der Hirnstammkavernome. Erste Erfahrungen mit Diffusionstensor

Ziele: Die Behandlungsoptionen der zerebralen Kavernome werden weiterhin kontrovers diskutiert. Für die präoperative Planung wird eine präzise Darstellung der oft komplexen Anatomie gefordert, insbesondere im Falle der Hirnstammkavernome. Die Vorteile und Grenzen der bei uns eingesetzten MRT-Technik...

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Hauptverfasser: Dalle, Feste C, Iwinska-Zelder, J, Sure, U, Gurschi, M, Bertalanffy, H, Shiratori, K, Bien, S
Format: Tagungsbericht
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Ziele: Die Behandlungsoptionen der zerebralen Kavernome werden weiterhin kontrovers diskutiert. Für die präoperative Planung wird eine präzise Darstellung der oft komplexen Anatomie gefordert, insbesondere im Falle der Hirnstammkavernome. Die Vorteile und Grenzen der bei uns eingesetzten MRT-Technik in der präoperativen Planungsphase werden analysiert und differenzialdiagnostische Schwierigkeiten erläutert. Methode: 40 Patienten (21 Frauen und 19 Männer, 18–62 Jahre) mit MRT basierter Diagnose eines infratentoriellen Kavernoms (Pons n=25, Mesenzephalon n=9, Medulla oblongata n=5, Peduncullus Cerebelli n=1) wurden retrospektiv ausgewertet. Die MRT-Untersuchungen erfolgten 1998–2003 an einem 1,5 T Tomograph (Signa Horizon, GE Medical Systems). Dabei erfolgten dünnschichtige T2-w FSE sowie multiplanare T1-w SE Sequenzen vor und nach Gd-DTPA und eine T2* Sequenz zur Detektion von Hämosiderin. In den seit 2003 untersuchten Fällen wurden ergänzende Diffusionstensoraufnahmen (DTI) zur MR-Traktographie angefertigt. Ergebnis: In 4 Fällen wurde die MRT-Verdachtsdiagnose nicht bestätigt. In zwei Fällen wurde die Diagnose postoperativ geändert, einmal handelte es sich um ein rupturiertes kleines Aneurysma, bei einem anderen Patienten wurde ein Meningeom festgestellt. Bei zwei weiteren Patienten stellte sich der vermeintliche Kavernom intraoperativ als Oligodendrogliom bzw. thrombosiertes Aneurysma der PICA dar. Erste Ergebnisse mit präoperativen Diffusionstensoraufnahmen (DTI) liegen bei insgesamt 6 Patienten mit Hirnstammkavernomen vor. Schlussfolgerung: Die chirurgische Behandlung insbesondere von Hirnstammkavernomen stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar. Trotz bekannter typischer MRT-Aspekte ist die Differenzialdiagnose zu thrombosierten Aneurysmata und Hirnstamm-Raumforderungen nicht immer eindeutig. Die MR-Traktographie könnte die differenzialdiagnostischen Möglichkeiten in der Zukunft erweitern und sich hilfreich bei der präoperativen Darstellung kortikospinaler Bahnen erweisen.
ISSN:1438-9029
1438-9010
DOI:10.1055/s-2004-827623