Prospektive, randomisierte Evaluation eines modifizierten Mehrdetektor-CT-Protokolls in der Initialdiagnostik beim Polytrauma

Zusammenfassung ZIEL: Beurteilung eines neuen Mehrdetektor-CT-Protokolls bei Polytraumapatienten im Hinblick auf zeitlichen Untersuchungsablauf, Strahlendosis und Befundqualität. MATERIAL UND METHODE: Im Zeitraum 9/2002 - 9/2003 wurden 80 Polytraumapatienten prospektiv-randomisiert zwei 4-Zeilen-Meh...

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Veröffentlicht in:RöFo : Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebende Verfahren 2005-02, Vol.177 (2), p.242-249
Hauptverfasser: Heyer, C M, Rduch, G, Kagel, T, Lemburg, S P, Theisinger, A, Bauer, T T, Muhr, G, Nicolas, V
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung ZIEL: Beurteilung eines neuen Mehrdetektor-CT-Protokolls bei Polytraumapatienten im Hinblick auf zeitlichen Untersuchungsablauf, Strahlendosis und Befundqualität. MATERIAL UND METHODE: Im Zeitraum 9/2002 - 9/2003 wurden 80 Polytraumapatienten prospektiv-randomisiert zwei 4-Zeilen-Mehrdetektor-CT-Protokollen zugeteilt. Protokoll A beinhaltete serielle Scans des Schädels (Kollimation 1 mm, 350/380 mAs/120 kV) sowie Spiralscans des Körperstamms (Koll. 2,5 mm, 150 mAs/120 kV) mit Gantrykippung und Hochlagern der Arme, Protokoll B ausschließlich Spiralscans (Koll. 2,5 mm, 300/150 mAs/120 kV) ohne Gantrykippung/Hochlagern der Arme. Zeitverläufe, Effektivdosen und Ergebnisse einer primären bzw. endgültigen Analyse wurden dokumentiert. ERGEBNISSE: Untersucht wurden 64 Männer und 16 Frauen (Durchschnittsalter 41,7 Jahre). Bei der endgültigen Analyse fanden sich 407 pathologische Befunde, wovon 88,7 % primär erkannt wurden. Für Protokoll B zeigten sich signifikante Beschleunigungen des Scanvorgangs (6,4 vs. 16,8 min; p < 0,001), der Verweildauer im CT (22,9 vs. 32,8 min; p < 0,001), der primären (25,3 vs. 35,8 min; p < 0,001) und der endgültigen Analyse (93,7 vs. 112,9 min; p < 0,005). Für Patiententransport/-lagerung und Bildrekonstruktionen fanden sich keine Unterschiede. Protokoll B ergab eine signifikant niedrigere Effektivdosis (10,2 vs. 12,7 mSv, p < 0,001). SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die Anwendung eines modifizierten Mehrdetektor-CT-Protokolls unter Verzicht auf Armelevation und Gantrykippung kann bei erniedrigter Strahlenexposition die Untersuchungszeit von Polytraumapatienten signifikant verkürzen. Dies geht dabei nicht mit einem therapierelevanten Qualitätsverlust der Bildbefunde einher. Die Modifikation kann damit möglicherweise Initialversorgung und Prognose von Polytraumapatienten verbessern.
ISSN:1438-9029
1438-9010
DOI:10.1055/s-2004-813872