Masernimpfvirus-Behandlung in CTCL
Wir berichten im Folgenden über eine an unserer Klinik durchgeführte klinische Phase-I/II-Studie mit kutanen T-Zell-Lymphom (CTCL)-Patienten im Tumor-Stadium. Ziel dieser Studie war es, den onkolytischen Effekt des angewendeten Edmonston-Stamm-Masernvirus (MV) nach vorgängiger Interferon-α (IFN-α) G...
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Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Wir berichten im Folgenden über eine an unserer Klinik durchgeführte klinische Phase-I/II-Studie mit kutanen T-Zell-Lymphom (CTCL)-Patienten im Tumor-Stadium. Ziel dieser Studie war es, den onkolytischen Effekt des angewendeten Edmonston-Stamm-Masernvirus (MV) nach vorgängiger Interferon-α (IFN-α) Gabe auf die Tumorknoten zu bestimmen, und die Toxizität und Toleranz dieser Behandlung zu evaluieren. Es ist bekannt, dass CTCL eine Interferonsignaldefizienz aufweisen, die gesunde Zellen schützt und Krebszellen auf eine Virusinfektion anfällig macht. Dazu wurden 5 Patienten in die Studie aufgenommen und in 2 Dosisgruppen eingeteilt (1/10 Impfdosis (ID), ((frac1299 ID). Diese Patienten durchliefen ein Behandlungsschema, bei dem IFN-α (9 Mio. U) am Tag 1, 3, 14 und 16 subkutan injiziert, und jeweils anschließend an zwei IFN-α-Injektionen am Tag 4 und 17 Masernimpfvirus intratumoral appliziert wurde. MV bindet vorwiegend an CD46. Sowohl die per FACS, wie auch die per Immunhistochemie untersuchten Zelllinien bzw. Patientenbiopsien waren mehrheitlich CD46 positiv. In der Postvakzinationsuntersuchung zeigte sich, dass die MV in die Tumorzellen eindrangen und zu Syncythienbildung führten. Weiter wurde eine Regression der Tumorknoten beobachtet. Wir analysierten 8 Biopsien vor der Therapie und 6 nach zwei Behandlungszyklen mit real-time PCR. Die Behandlung führt zu einem Anstieg von IFN-γ und der CD8-Zellen und zu einer Verringerung der Tumormasse. Weiter wurden die Blutwerte für IL-2, IL-12, IFN-γ und das CD4/CD8 Verhältnis ausgewertet, wobei man eine systemische Immunreaktion sehen kann. Weitere 4 Patienten mit einer höheren MV-Dosis (1/1 ID) sind geplant. Diese Art der Behandlung stellt eine neue Möglichkeit der selektiven Tumortherapie dar. |
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ISSN: | 0340-2541 1438-938X |
DOI: | 10.1055/s-2003-822245 |