Die funktionelle Rolle des inferioren temporalen Kortex für den Langzeit-Priming-Effekt: eine Studie mit TMS und funktionellem MRI

Benennen von bereits zuvor einmal präsentierten Bildern führt zu einer Verkürzung der Benennlatenz im Vergleich zum Benennen von bislang unbekannten Bildstimuli. Als Korrelat dieses sogenannten Priming-Effekts findet sich in Studien mit funktioneller Bildgebung eine Reduktion der zur Bildbenennung e...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Hauptverfasser: Meister, IG, Weidemann, J, Foltys, H, Dambeck, N, Wienemann, M, Töpper, R, Boroojerdi, B
Format: Tagungsbericht
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Benennen von bereits zuvor einmal präsentierten Bildern führt zu einer Verkürzung der Benennlatenz im Vergleich zum Benennen von bislang unbekannten Bildstimuli. Als Korrelat dieses sogenannten Priming-Effekts findet sich in Studien mit funktioneller Bildgebung eine Reduktion der zur Bildbenennung erforderlichen Aktivierung; eine wesentliche Rolle scheint hierbei der inferiore temporale Kortex (Brodmann Areal 37 (BA37)) zu spielen. Zudem konnte gezeigt werden, dass repetitive transkranielle Magnetstimulation über dem linken inferioren temporalen Kortex die Benennlatenz von Bildern verlängert. In dieser Studie untersuchten wir die funktionelle Relevanz des linken inferioren temporalen Kortex für den Langzeit-Priming-Effekt bei Bildbenennung. Zehn Probanden führten zunächst eine Benennung von zwei Sets von Bildstimuli durch, die Gegenstände des täglichen Lebens zeigten. Ein Set wurde ohne TMS benannt, das andere Set, nachdem 1Hz TMS über dem linken BA 37 appliziert worden war. Drei Tage später wurden in einer funktionellen MRI-Untersuchung erneut die beiden Sets benannt. Es zeigte sich eine deutlich reduzierte fMRI-Aktivierung im inferioren temporalen Kortex beidseits für die Benennung von bekannten Stimuli ohne repetitive TMS im Vergleich zu Stimuli, die nach repetitiver TMS über dem linken BA 37 benannt wurden. Dieses Muster reduzierter fMRI-Aktivierung ist für den Priming-Effekt bei Bildbenennung vorbeschrieben. Wir nehmen an, dass der Priming-Effekt bei wiederholter Stimuluspräsentation durch die Beeinflussung der Bildbenennung mit repetitiver transkranieller Magnetstimulation reduziert wurde. Wir folgern, dass der inferiore temporale Kortex eine funktionelle Relevanz für den Langzeit-Priming-Effekt bei Bildbenennung hat.
ISSN:1434-0275
1439-4081
DOI:10.1055/s-2003-816490