Allogene Tumorzelllinien als therapeutische Vakzine beim Mammakarzinom – Zwischenbericht zur laufenden klinischen Phase-I/II-Studie

Zielsetzung: Durch Gentransfer erzielte Expression kostimulatorischer Moleküle (CD80) und Tumorantigene (Her2/neu) wurde die Immunogenität und Antigenität einer Mammakarzinomvariante (KS24.22) in vitro substantiell verbessert. Die Zelllinie exprimiert weitere Tumorantigene (CEA, MAGE-Familie, MUC-1,...

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Bibliographische Detailangaben
Hauptverfasser: Gückel, B, Stumm, S, Kayser, S, Rentzsch, C, Marmé, A, Gruber, I, Huober, J, Autschbach, F, Meuer, S, Wallwiener, D
Format: Tagungsbericht
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zielsetzung: Durch Gentransfer erzielte Expression kostimulatorischer Moleküle (CD80) und Tumorantigene (Her2/neu) wurde die Immunogenität und Antigenität einer Mammakarzinomvariante (KS24.22) in vitro substantiell verbessert. Die Zelllinie exprimiert weitere Tumorantigene (CEA, MAGE-Familie, MUC-1, SSX-2), die sie prozessieren und präsentieren kann. Primäres Zielkriterium der laufenden Studie ist die Überprüfung der Verträglichkeit therapeutischer Vakzinierungen mit KS24.22-Zellen beim metastasierten Mammakarzinom. Sekundäre Zielvariablen sind die Erfassung klinischen und immunologischen Ansprechens. Methoden: Eine Vakzination besteht aus 107 i.d. applizierten KS24.22-Zellen. Mittels Verfahren der zellulären und molekularen Immunologie (z.B. ELISpot, quantitative RT-PCR, Proliferation) erfolgt eine Bestandsaufnahme der durch die allogene, HLA-A*0201-teilabgestimmte Tumorzell-Transfektante erzeugten Immunantwort. Dies betrifft die Patienten-Einschlusskriterien und kontinuierliche Verlaufsbeobachtungen. Ergebnisse: Aktuell sind 8 von geplanten 15 Patientinnen rekrutiert worden und haben insgesamt 41 Vakzinierungen erhalten, die gut vertragen wurden. Trotz multipler visceraler Metastasen und vielfältiger Chemotherapieregime zeigten 5 Patientinnen unter der Immuntherapie bisher stabile Verläufe. Bei 3 Patientinnen kam es zur Progression der Erkrankung und damit zum Therapieabbruch. Vakzineinduzierte T-Zellen wurden anhand antigeninduzierter IFN-g-Sekretion detektiert. Wird die gesamte Zelllinie „KS24.22“ als Antigenreiz eingesetzt, richten sich induzierte Reaktionen gegen das gesamte Antigenrepertoire, das auch Alloantigene enthält. Häufig wurde der initiale Anstieg KS24.22-reaktiver T-Zellen – gefolgt von einer Abnahme ihrer Frequenz im Verlauf der Vakzinierungen – beobachtet. Nach 3–4 Impfungen konnten auch HLA-A*0201-restringierte T-Zellen gegen CEA- oder MAGE-1-Epitope detektiert werden. Aus DTH-Hautreaktionsstellen wurden Stanzbiopsien entnommen und immunhistologisch analysiert. Bisher wurden prädominant CD4+ T-Zellen und eingewanderte Makrophagen und dendritische Zellen nachgewiesen. Zusammenfassung: Die Vakzinierungen mit einer genetisch modifizierten Zelllinie verliefen bisher nebenwirkungsfrei. Die gewählten immundiagnostischen Verfahren erlauben die Analyse vakzineinduzierter Immunreaktionen.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-2003-815178