Nosokomiale Pseudomonas-aeruginosa-assoziierte Keratitis nach Tragen weicher Kontaktlinsen
Zusammenfassung HINTERGRUND: Häufige Ursache einer kontaktlinsenassoziierten Keratitis sind Infektionen mit Pseudomonas aeruginosa, die zu schweren Krankheitsverläufen bis zur Hornhautperforation führen können. Ursache ist in der Regel der fehlerhafte Umgang insbesondere mit hydrophilen Kontaktlinse...
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Veröffentlicht in: | Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 2004, Vol.221 (1), p.52-55 |
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Hauptverfasser: | , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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HINTERGRUND: Häufige Ursache einer kontaktlinsenassoziierten Keratitis sind Infektionen mit Pseudomonas aeruginosa, die zu schweren Krankheitsverläufen bis zur Hornhautperforation führen können. Ursache ist in der Regel der fehlerhafte Umgang insbesondere mit hydrophilen Kontaktlinsen. Wir berichten über eine Patientin mit glaubhaft korrekter Verwendung weicher Monatslinsen und nosokomialer Pseudomonas-aeruginosa-Keratitis. PATIENT: Bei einer 33-jährigen Patientin kam es 2 Tage nach Verwendung einer neuen hydrophilen Monatslinse zu einem progredienten Hornhautinfiltrat mit beginnender Endophthalmitis, das eine perforierende Keratoplastik à chaud notwendig machte. Unter lokaler und systemischer Antibiose konnte eine Beteiligung der hinteren Augenabschnitte verhindert werden. ERGEBNISSE: Die histologische und mikrobiologische Untersuchung zeigte ein Hornhautulkus bei akuter nichtgranulomatöser Entzündung durch Pseudomonas aeruginosa mit Resistenz auf Mezlocillin und intermediärer Resistenz auf Gentamycin im Antibiogramm. Es konnte ein stabiler Befund des Transplantates mit einem Visus von 0,32 erreicht werden. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Im Gegensatz zu den bisher veröffentlichen Fällen, bei denen eine verlängerte Tragedauer (extended wear, overnight wear), unzureichender Kontaktlinsenwechsel oder ungenügende Kontaktlinsenhygiene für die korneale Infektion mit Pseudomonas aeruginosa verantwortlich gemacht werden, muss im vorliegenden Fall bei typischem Antibiogramm von einer nosokomialen Infektion mit Keimverschleppung durch den auf einer Intensivstation tätigen Partner ausgegangen werden. Aus diesem Grund sollten sowohl bei der Kontaktlinsenversorgung von Patienten als auch des Klinikspersonals die Hygieneregeln für das Verwenden weicher und fester Kontaktlinsen strengstens beachtet werden |
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ISSN: | 0023-2165 1439-3999 |
DOI: | 10.1055/s-2003-812639 |