Peptidspezifische zytotoxische T-Lymphozyten: Diskrepanz zwischen Antigenspezifität und Tumorerkennung

Fragestellung Es sollte untersucht werden, ob sich im T-Zellrepertoire gesunder Probanden prinzipiell T-Zellen mit Spezifität gegen tumorassoziierte Antigene nachweisen lassen, unter welchen Bedingungen sie in vitro expandierbar sind und ob sie ihre Effektorreaktionen gegen Mamma- bzw. Ovarialkarzin...

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Veröffentlicht in:Geburtshilfe und Frauenheilkunde 2003-11, Vol.63 (11), p.1137-1145
Hauptverfasser: Kayser, S., Rentzsch, C., Stumm, S., Wallwiener, D., Gückel, B.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Fragestellung Es sollte untersucht werden, ob sich im T-Zellrepertoire gesunder Probanden prinzipiell T-Zellen mit Spezifität gegen tumorassoziierte Antigene nachweisen lassen, unter welchen Bedingungen sie in vitro expandierbar sind und ob sie ihre Effektorreaktionen gegen Mamma- bzw. Ovarialkarzinom-Zelllinien mit entsprechendem Antigenprofil entfalten können. Dazu wurden T-Zell-Reaktionen gegen die bereits definierten HLA-A*0201-restringierten Epitope Her-2/neu 369 - 377 und MAGE-A1 278 - 296 analysiert und dabei zwischen Peptidspezifität und Tumorerkennung differenziert. Material und Methoden Um antigenspezifische zytotoxische Killerzellen zu aktivieren und expandieren, wurden in autologen Systemen so genannte „In-vitro-Immunisierungen“ durchgeführt. Dabei dienten sowohl dendritische Zellen als auch aktivierte B-Zellen als antigenpräsentierenden Zellen in den T-Zell-Stimulationen. Sie wurden dafür zuvor mit definierten HLA-A*0201-bindenden Peptidantigenen beladen. Es sollte hier insbesondere der Einfluss verschiedener Antigenkonzentrationen auf die Spezifität und Funktionalität (Zytotoxizitätsprofil, Interferon-γ-Produktion) der generierten T-Zelllinien analysiert werden. Ergebnisse Es gelang, aus dem Blut gesunder Spender nach repetitiven In-vitro-Stimulationszyklen MAGE-A1 278 - 296 - und Her-2/neu 369 - 377 -spezifische T-Zelllinien zu etablieren. Dies wurde durch niedrigere Antigenkonzentrationen begünstigt. Dennoch konnten MAGE-A1 278 - 296 -spezifische T-Zellen HLA-A*0201 + /MAGE-A1 + -Tumorzellen nicht lysieren, Her-2/neu 369 - 377 -spezifische T-Zellen lysierten HLA-A*0201 + /Her-2/neu + -Tumorzellen nur nach zusätzlicher exogener Peptidbeladung. Schlussfolgerung Von der Antigenspezifität zytotoxischer T-Zellen kann nicht auf deren lytische Kapazität gegenüber antigenexprimierenden Tumorzellen geschlossen werden. Die Avidität in vitro generierter T-Zellen hängt von der Konzentration des stimulierenden Peptides ab, wobei vermutlich suboptimale HLA/Peptid-Konzentrationen zur Anzucht höher affiner T-Zellen mit besserer lytischer Kapazität gegenüber Tumorzellen führen. Dies ist für die Optimierung von Kultivierungsprotokollen für den adoptiven T-Zelltransfer von Relevanz.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-2003-43460