Chirurgische Eingriffe an den Nasennebenhöhlen bei Sinusitiden und benignen Tumoren. Indikationen, Konzepte und Komplikationen einer Weiterbildungseinrichtung

Zusammenfassung HINTERGRUND UND METHODE: In der vorliegenden Untersuchung wurden die Indikationen, Art, Umfang und Komplikationen von 635 Patienten, die in einem 6,5-Jahres-Zeitraum wegen chronisch-entzündlicher oder benigner tumoröser Prozesse der Nasennebenhöhlen (NNH) operiert wurden, retrospekti...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Laryngo- rhino- otologie 2003-07, Vol.82 (7), p.508-513
Hauptverfasser: Aletsee, C., Deglmann, M., Dieler, R.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung HINTERGRUND UND METHODE: In der vorliegenden Untersuchung wurden die Indikationen, Art, Umfang und Komplikationen von 635 Patienten, die in einem 6,5-Jahres-Zeitraum wegen chronisch-entzündlicher oder benigner tumoröser Prozesse der Nasennebenhöhlen (NNH) operiert wurden, retrospektiv untersucht. Ziel war es, dieses Patientenkollektiv einer Weiterbildungsklinik darzustellen und durch den Vergleich mit der Literatur zu analysieren. ERGEBNISSE: Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen betrug etwa 2 : 1, das durchschnittliche Alter lag bei 44 (+/- 16) Jahren. Bei 137 Patienten (21,5 %) waren Voreingriffe in der eigenen Klinik erfolgt, und 80 Patienten (12,6 %) wurden in anderen Behandlungsinstitutionen voroperiert. 91,3 % der Operationen wurden von endonasal durchgeführt. Von außen transethmoidal (6,5 %) oder transmaxillär (2,2 %) wurde nur in 8,7 % der Fälle operiert, insbesondere bei Patienten mit Mukozelen (65,2 %), benignen Tumoren (40,9 %) oder orbitalen Komplikationen (33,3 %). Bei 78,7 % wurde mikroskopisch operiert, ausschließlich endoskopisch bei 15,9 % und mit einer Kombination von Mikroskop und Endoskop wurde in 5,4 % der Fälle vorgegangen. Die Gesamtkomplikationsrate betrug 8,2 %. Die endonasalen Operationstechniken wiesen eine prozentual höhere Rate leichter Komplikationen (8,1 %) als beim transethmoidalen (4,9 %) und transmaxillären Zugang (0 %) von außen auf. Schwere Komplikationen wurden bei endonasalen und transmaxillären Eingriffen nicht, bei transethmoidalen Eingriffen in 7,3 % der Fälle (Liquorrhö) beobachtet. Es traten keine Todesfälle, bleibende Visusminderungen, Erblindungen oder postoperative Meningitiden auf. SCHLUSSFOLGERUNG: Die Resultate zeigen, dass die Indikationen zu Operationsverfahren von außen weiter zu Gunsten der weniger invasiven und den Patienten schonenderen endonasalen Verfahren eingeschränkt werden können. Die bei Operationen aufgetretenen Komplikationen liegen im Rahmen der Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen. Als das Gesamtresultat einer Weiterbildungsinstitution unabhängig vom Grad der Erfahrung des Operateurs, sind die endonasalen Operationstechniken eine auch unter Weiterbildungsaspekten sichere Behandlungsmethode mit zuverlässigen, reproduzierbaren Ergebnissen.
ISSN:0935-8943
1438-8685
DOI:10.1055/s-2003-40898