Lebensqualität nach operativer Korrektur von Penisdeviationen durch die Tunikaplikatur nach Schroeder-Essed

Zusammenfassung FRAGESTELLUNG: Zur Korrektur von kongenitalen oder erworbenen Penisdeviationen hat sich neben der Operationsmethode nach Nesbit auch die Schroeder-Essed-Technik bewährt. Jedoch ist die Wahl der optimalen operativen Methode im Hinblick auf die jeweilig zugrunde liegende Erkrankung wei...

Ausführliche Beschreibung

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Veröffentlicht in:Aktuelle Urologie 2003-03, Vol.34 (2), p.109-114
Hauptverfasser: van der Horst, C., Martinez Portillo, F. J., Seif, C., Melchior, D., Stübinger, H., Alken, P., Jünemann, K.-P.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung FRAGESTELLUNG: Zur Korrektur von kongenitalen oder erworbenen Penisdeviationen hat sich neben der Operationsmethode nach Nesbit auch die Schroeder-Essed-Technik bewährt. Jedoch ist die Wahl der optimalen operativen Methode im Hinblick auf die jeweilig zugrunde liegende Erkrankung weiterhin umstritten. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Ergebnisse nach Durchführung einer modifizierten Schroeder-Essed-Operation anhand einer retrospektiven Befragung zur Lebensqualität zu evaluieren. MATERIAL UND METHODE: Zwischen Juni 1997 und Juli 2000 wurden 59 Patienten zur Korrektur einer vorhandenen Penisdeviation in unserer Klinik operiert. Das mittlere Lebensalter betrug 40 Jahre und das mediane Follow-up lag zum Zeitpunkt der Untersuchung bei 30 Monaten. Allen 59 Patienten wurde ein standardisierter Fragebogen zugesandt. Von diesen konnten 50 als valide ausgewertet werden. ERGEBNISSE: 22 dieser Patienten litten an einer kongenitalen Penisdeviation (CPD), 28 an einer Induratio penis plastica (IPP). Der Anteil der Patienten, die in der Lage waren, Geschlechtsverkehr auszuüben, lag postoperativ mit 90 % deutlich höher als präoperativ (62 %). Weiterhin war der Anteil der Patienten, die sich beim Geschlechtsverkehr beeinträchtigt fühlen, mit 48 % postoperativ deutlich niedriger als vor dem Eingriff (68 %). Die Häufigkeit des Auftretens von Schmerzen beim Geschlechtsverkehr halbierte sich von 42 % auf 22 %. Von den 50 Patienten würden sich 60 % dem Eingriff nochmals unterziehen; 22 % waren mit dem Operationsergebnis unzufrieden. Postoperativ trat keine zusätzliche erektile Dysfunktion auf. 74 % beobachteten eine Penisverkürzung. SCHLUSSFOLGERUNG: Die Tunikaplikatur nach Schroeder-Essed führte bei der IPP nur selten zu einer deutlichen Besserung. Alternative Verfahren wie die Korporoplastik nach Nesbit erscheinen hier überlegen. Bei der kongenitalen Penisdeviation, mit dem Ziel einer kosmetische Korrektur bei gleichzeitiger maximaler Protektion der erektilen Funktion, zeigt die Tunikaplikatur nach Schroeder-Essed gute Ergebnisse bezüglich der Funktionsfähigkeit und der Lebensqualität.
ISSN:0001-7868
1438-8820
DOI:10.1055/s-2003-38907