Myokymie des Musculus obliquus superior und kryptogene Epilepsie

Zusammenfassung HINTERGRUND: Die Myokymie des Musculus obliquus superior ist ein seltener episodischer Mikrotremor, der durch unkontrollierte Aktivität der Nervus-trochlearis-Fasern hervorgerufen wird. Wir berichten über eine Assoziation mit einer Erkrankung, die ebenfalls auf Spontanentladungen von...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 2003, Vol.220 (1/02), p.54-56
Hauptverfasser: Schnitzler, Eckbert S., Gusek-Schneider, Gabriele C., Lang, Christoph J. G.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung HINTERGRUND: Die Myokymie des Musculus obliquus superior ist ein seltener episodischer Mikrotremor, der durch unkontrollierte Aktivität der Nervus-trochlearis-Fasern hervorgerufen wird. Wir berichten über eine Assoziation mit einer Erkrankung, die ebenfalls auf Spontanentladungen von Neuronen beruht. Diese Assoziation wird unseres Wissens erstmalig beschrieben. PATIENT: Ein 61-jähriger Patient stellte sich in unserer Ambulanz vor, mit seit sechs Wochen bestehenden Zuckungen und Bewegungsempfindung des rechten Auges. Die Augenanamnese war leer. In der Allgemeinanamnese war eine kryptogene Epilepsie bekannt. Der ophthalmologisch-morphologische sowie der orthoptische Befund waren unauffällig. Bei mehrmaliger Forderung des Abblicks in Adduktion konnte ein unilateraler rotierender Mikrotremor induziert werden. Das neurologische Konsil, die Magnetresonanztomographie und die Abklärung von Schilddrüsenerkrankungen erbrachten keinen zusätzlichen pathologischen Befund. Unter Therapie mit Carbamazepin stellte sich anhaltende Beschwerdefreiheit ein. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Unseres Wissens berichten wir über einen ersten Kasus, bei dem die Assoziation von Myokymie und Epilepsie beobachtet wurde. Bei Myokymie des Musculus obliquus superior sollte auch nach Epilepsieformen gesucht werden. Ein pathogenetischer Zusammenhang mit diesem Erkrankungskreis ist allerdings unwahrscheinlich, da entweder Spontanentladungen von Trochleariskernneuronen oder in Analogie zur Trigeminusneuralgie ein Gefäß-Nerv-Kontakt diskutiert werden.
ISSN:0023-2165
1439-3999
DOI:10.1055/s-2003-37580