Einfluss einer Bolusgabe von Thiopental und Propofol auf die Expressionsdichte von P-Selektin und Fibrinogenrezeptoren auf der Oberfläche humaner Thrombozyten

Zusammenfassung ZIEL DER STUDIE: Die intra- und postoperative Hämostase ist unter anderem abhängig von einer regelrechten Thrombozytenfunktion. Volatile und intravenöse Anästhetika beeinflussten in Funktionstests die Thrombozytenaggregation in vitro und ex vivo. Erkenntnisse über das Ausmaß und die...

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Veröffentlicht in:Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie : AINS Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie : AINS, 2002, Vol.37 (7), p.403-408
Hauptverfasser: Scheinichen, D., Bornscheuer, A., Jaeger, K., Mahr, K.-H., Koksch, M., Ruschulte, H., Heine, J.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung ZIEL DER STUDIE: Die intra- und postoperative Hämostase ist unter anderem abhängig von einer regelrechten Thrombozytenfunktion. Volatile und intravenöse Anästhetika beeinflussten in Funktionstests die Thrombozytenaggregation in vitro und ex vivo. Erkenntnisse über das Ausmaß und die Bedeutung von Rezeptorausprägungen auf der Thrombozytenoberfläche sind in Bezug auf Effekte von Anästhetika uneinheitlich. Deshalb haben wir den Einfluss von Thiopental und Propofol auf die Expressionsdichte der thrombozytären Fibrinogenrezeptoren und P-Selektin-Moleküle sowie die Bildung von Leukozyten-Thrombozyten-Komplexen untersucht. METHODIK: Bei 22 Patienten mit unauffälligen plasmatischen Gerinnungswerten und Thrombozytenzahlen wurde durch Bolusinjektion von 3,0 mg kg -1 KG Propofol oder 7,0 mg kg -1 KG Thiopental eine Allgemeinanästhesie eingeleitet. Die Blutentnahmen erfolgten vor und fünf Minuten nach Bolusapplikation. Die Oberflächenexpression der P-Selektin-Moleküle, Fibrinogen-Rezeptoren und der prozentuale Anteil der Monozyten- bzw. Granulozyten-Thrombozyten-Komplexe wurde nach Stimulation über den ADP- bzw. Thrombin-Rezeptor durchflusszytometrisch bestimmt. ERGEBNISSE: Nach einmaliger Bolusinjektion zur Narkoseeinleitung konnte sowohl durch Propofol als auch durch Thiopental keine signifikante Veränderung der Rezeptorendichte sowie der Bildung von Monozyten- bzw. Granulozyten-Thrombozyten-Komplexen nachgewiesen werden. SCHLUSSFOLGERUNG: In klinisch relevanten Dosierungen beeinflussten beide Substanzen nicht die Ausprägung der Fibrinogenrezeptoren und P-Selektin-Moleküle auf den Thrombozyten und die Bildung von Monozyten- bzw. Granulozyten-Thrombozyten-Komplexen. Eine Wirkung durch Thiopental und Propofol auf die peri- und postoperative Hämostase in Bezug auf eine veränderte Thrombozytenaktivierung ist nicht nachweisbar.
ISSN:0939-2661
1439-1074
DOI:10.1055/s-2002-32700