Olanzapin: Pharmakologie, Pharmakokinetik und Therapeutisches Drug Monitoring

Zusammenfassung Olanzapin ist ein gut wirksames und verträgliches atypisches Antipsychotikum. Es wird in der Leber zu großen Teilen N-glukuronidiert. Oxidationsreaktionen werden über das Cytochrom P450 Isoenzym CYP1A2 und in geringem Ausmaß über CYP2D6 katalysiert. Die Olanzapinserumspiegel streuen...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie Psychiatrie, 2001, Vol.69 (11), p.510-517
Hauptverfasser: Rao, M. L., Hiemke, C., Grasmäder, K., Baumann, P.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Olanzapin ist ein gut wirksames und verträgliches atypisches Antipsychotikum. Es wird in der Leber zu großen Teilen N-glukuronidiert. Oxidationsreaktionen werden über das Cytochrom P450 Isoenzym CYP1A2 und in geringem Ausmaß über CYP2D6 katalysiert. Die Olanzapinserumspiegel streuen interindividuell sehr stark, sind aber über den Bereich der therapeutisch üblichen Tagesdosen linear. Sie werden durch Induktion von CYP1A2 bei Rauchern oder durch Carbamazepinkomedikation gesenkt. Sie steigen an nach Hemmung von CYP1A2 durch Fluvoxamin, jedoch nicht durch andere selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer. Eine Hemmung von CYP2D6 durch andere Substanzen wird in Kombination mit weiteren Faktoren, wie weiblichem Geschlecht oder hohem Alter, klinisch relevant. Obwohl eine Dosisanpassung bei leichter bis mäßiger Leber- oder Niereninsuffizienz nicht erforderlich ist, empfiehlt sich bei solchen Patienten die therapeutische Serumspiegelüberwachung, um die Sicherheit einer Olanzapintherapie zu unterstützen. Für das TDM oder toxikologische Untersuchungen von Olanzapin sind verschiedene hochdruckflüssigchromatographische Methoden mit Ultraviolett- oder massenspektrometrischer Detektion etabliert worden. Als optimale Wirkkonzentration im Serum oder Plasma werden 20 - 40 ng/ml angesehen. Als Schwelle für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit des Auftretens unerwünschter Ereignisse wird eine Konzentration von 80 ng/ml betrachtet. In neuerer Zeit wurde über das Auftreten von Neutropenien und Agranulozytosen unter Olanzapin-Therapie berichtet. Es zeigten sich unter Olanzapin des Weiteren ein mäßiger Anstieg der Prolaktinspiegel und eine deutliche Zunahme des Gewichts. Insgesamt scheint es sinnvoll, die Therapie von Patienten, die mit Olanzapin behandelt werden, mit TDM zu unterstützen, da die Effizienz der Wirkung gesteigert und die Sicherheit erhöht werden kann.
ISSN:0720-4299
1439-3522
DOI:10.1055/s-2001-18381