Homosexuelle Pädophilie und funktionelle Netzwerke - fMRI-Fallstudie

Zusammenfassung Neurobiologische Befunde bei Patienten mit der Diagnose einer Pädophilie liegen kaum vor. Wir berichten über erste Befunde unter Einsatz der funktionellen Kernspintomographie (fMRI) bei einem sich im Maßregelvollzug befindenden psychisch kranken Straftäter mit der Diagnose einer homo...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie Psychiatrie, 2001, Vol.69 (11), p.539-544
Hauptverfasser: Dreßing, H., Obergriesser, T., Tost, H., Kaumeier, S., Ruf, M., Braus, D. F.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Neurobiologische Befunde bei Patienten mit der Diagnose einer Pädophilie liegen kaum vor. Wir berichten über erste Befunde unter Einsatz der funktionellen Kernspintomographie (fMRI) bei einem sich im Maßregelvollzug befindenden psychisch kranken Straftäter mit der Diagnose einer homosexuellen Pädophilie. Die funktionelle Kernspintomographie ermöglicht nichtinvasiv die Darstellung zerebraler Aktivierungsmuster bei der Präsentation definierter Stimuli. Obwohl der Patient in der Selbsteinschätzung die gezeigten Bilder als sexuell nicht stimulierend einschätzte, ergab sich bei der Präsentation des Bildmaterials mit individuell bedeutsamen Stimuli (mit Unterwäsche bekleidete Jungen) eine starke Aktivierung in neuronalen Netzwerken, die für Aufmerksamkeit sowie affektive Erregung bedeutsam sind. Im Gegensatz zu gesunden Kontrollpersonen zeigte sich gleichzeitig dabei keine Aktivierung in sprachrelevanten Hirnregionen. Die Ergebnisse werden im Kontext der bei dem Patienten auch umfangreich erhobenen neuropsychologischen Testergebnisse und der verfügbaren Literatur diskutiert.
ISSN:0720-4299
1439-3522
DOI:10.1055/s-2001-18380