Veränderung motorischer Gleichgewichtsfähigkeit im Verlauf einer stationären psychosomatischen Rehabilitationsmaßnahme

Zusammenfassung Ziel der Studie Sowohl die körperliche Gleichgewichtsfähigkeit als auch das Gefühl, seelisch standfest und im Gleichgewicht zu sein, ist für viele Rehabilitanden eine Voraussetzung für die Teilhabe am Erwerbsleben und an der Gesellschaft. Bisher gibt es keine Befunde, ob sich die Gle...

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Veröffentlicht in:Rehabilitation (Stuttgart) 2017-12, Vol.56 (6), p.389-396
Hauptverfasser: Grub, ElisabethJohanna, Wydra, Georg, Käfer, Michael, Köllner, Volker
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Ziel der Studie Sowohl die körperliche Gleichgewichtsfähigkeit als auch das Gefühl, seelisch standfest und im Gleichgewicht zu sein, ist für viele Rehabilitanden eine Voraussetzung für die Teilhabe am Erwerbsleben und an der Gesellschaft. Bisher gibt es keine Befunde, ob sich die Gleichgewichtsfähigkeit im Rahmen der psychosomatischen Rehabilitation verbessern lässt. Ziel unserer explorativ angelegten Studie war es, Veränderungen in der motorischen Gleichgewichtsfähigkeit im Verlauf einer stationären psychosomatischen Rehabilitationsmaßnahme zu erfassen und diese in Bezug zu Veränderungen psychischer Variablen zu setzen. Methodik 118 Patienten einer psychosomatischen Klinik (49,3±8,6 Jahre; 75,4% Frauen) wurden zu Beginn und am Ende ihres Aufenthaltes untersucht. Zur Messung des Gleichgewichts wurden der Gleichgewichtstest (GGT) von Bös, Wydra und Karisch eingesetzt, der Timed up and go Test (TUG), 8 Standaufgaben auf instabiler Unterlage sowie 8 Standaufgaben auf festem Untergrund. Als psychische Variablen wurden die Selbstwertschätzung des Patienten (MSWS), depressive Symptome (BDI-II) und Angstsymptome (BAI) erhoben. Ergebnisse Die Gleichgewichtsfähigkeit, gemessen über den GGT (d=1,37, den TUG (d=0,56) und Standaufgaben auf instabiler (d=1,48) sowie stabiler Unterlage (d=0,67), stieg im Verlauf der Rehabilitation signifikant an. Ähnliche Ergebnisse mit Effektstärken im hohen bis mittleren Bereich zeigten sich bei den psychischen Variablen. Zusammenhänge in der Veränderung der motorischen und psychischen Variablen zeigten sich nur bei den Standaufgaben auf instabilem und festem Untergrund und verschiedenen Skalen der MSWS, nicht aber bei den Symptomskalen. Diskussion Im Verlauf der Rehabilitation kam es zwar zu einer Verbesserung sowohl der psychischen Symptombelastung als auch der Gleichgewichtsfähigkeit; zwischen beiden fanden sich jedoch wider Erwarten keine signifikanten Korrelationen. Dies lässt zunächst darauf schließen, dass kein Zusammenhang zwischen psychischen Faktoren und der Gleichgewichtsfähigkeit der Patienten besteht. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass das Gleichgewicht in einer standardisierten Situation überprüft wurde, in der die Patienten keiner besonderen psychischen Belastung ausgesetzt waren. Beobachtungen während der Durchführung der Studie legen nahe, dass sich Veränderungen hinsichtlich der motorischen Gleichgewichtsfähigkeit eher in Merkmalen der Gleichgewichtsregulation (z. B. Anspannung und Entspannung) w
ISSN:0034-3536
1439-1309
DOI:10.1055/s-0043-121279