Tissue Engineering von Fettgewebe mittels bioabbaubaren Biomaterialien zur Weichteildefektdeckung

Zusammenfassung Bestehende Weichteildefekte nach Unfallverletzungen, onkologischen Tumorresektionen, kongenitalen Anomalien oder chronischen Wunden stellen eine zentrale Herausforderung in der rekonstruktiven Chirurgie dar. Der derzeitige Goldstandard in der Therapie von Gewebedefekten besteht in de...

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Veröffentlicht in:Handchirurgie, Mikrochirurgie, plastische Chirurgie Mikrochirurgie, plastische Chirurgie, 2018-04, Vol.50 (2), p.83-92
Hauptverfasser: Klein, Silvan, Aung, Thiha, Haas, Robert Michael, Medved, Fabian, Schiller, Stefan M., Felthaus, Oliver, Dolderer, Jürgen H.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Bestehende Weichteildefekte nach Unfallverletzungen, onkologischen Tumorresektionen, kongenitalen Anomalien oder chronischen Wunden stellen eine zentrale Herausforderung in der rekonstruktiven Chirurgie dar. Der derzeitige Goldstandard in der Therapie von Gewebedefekten besteht in der Gewebetrans plantation in Form von freien oder lokalen Lappenplastiken. Limitierend ist jedoch die unumgängliche Morbidität an der Spenderstelle nach dem Gewebetransfer. Vor diesem Hintergrund wurden in den letzten Jahren aufgrund der günstigen Gewebetextur und hohen Plastizität große Anstrengungen im Bereich des Tissue Engineerings von vaskularisierten, langzeitstabilen autologen Fettgewebskonstrukten unternommen. Dabei stellt der enge Zusammenhang von Adipogenese und Angiogenese eine entscheidende Hürde in der de novo Erzeugung von Fettgewebe dar. Eine besondere Rolle kommt hierbei bioabbaubaren Biomaterialien (Scaffolds) als Trägereinheiten für Zellen und der damit verbundenen Zell-Matrix-Interaktion zu. Ein ideales Biomaterial sollte die Zellproliferation, -adhäsion und -differenzierung unterstützen, und gleichzeitig unbedenklich in seiner Biokompatibilität sein. Die vorliegende Übersichtsarbeit gewährt einen Überblick über derzeitige Ansätze des Tissue Engineerings von Fettgewebe vor dem Hintergrund der aktuell verfügbaren Evidenz. Die Problematiken bisheriger Modelle sind einerseits hohe Resorptionsraten der gezüchteten Gewebekonstrukte und andererseits der fehlende Nachweis von klinisch relevanten Gewebevolumina. Das Tissue Engineering von Fettgewebe in einem Wachtumskammermodell in Kombination mit Scaffolds bietet eine weitere Möglichkeit zur in vivo Gewebezüchtung. Hier zeigen aktuelle Ergebnisse, dass eine de novo Fettgewebezüchtung mit klinisch relevanten und langzeitstabilen Volumina in vivo möglich ist. Dieses Modell besitzt, unserer Auffassung nach, das Potential die Therapie großer Weichteildefekte signifikant zu verbessern.
ISSN:0722-1819
1439-3980
DOI:10.1055/s-0043-115117