Die körperdysmorphe Störung in der Plastischen Chirurgie – Eine systematische Übersicht der Screening Methoden
Zusammenfassung Hintergrund Die körperdysmorphe Störung, englisch „body dysmorphic disorder“ (BDD), gilt als Unterform der somatoformen Störungen. BDD kann sich in wahnhaftem Erleben, einer übermäßigen Bewertung und Beschäftigung des äußeren Erscheinungsbildes, insbesondere dem Gesicht äußern. Vorlä...
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Veröffentlicht in: | Handchirurgie, Mikrochirurgie, plastische Chirurgie Mikrochirurgie, plastische Chirurgie, 2017-12, Vol.49 (6), p.415-422 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Hintergrund
Die körperdysmorphe Störung, englisch „body dysmorphic disorder“ (BDD), gilt als Unterform der somatoformen Störungen. BDD
kann sich in wahnhaftem Erleben, einer übermäßigen Bewertung und Beschäftigung des äußeren Erscheinungsbildes, insbesondere dem Gesicht
äußern. Vorläufige Ergebnisse legen nahe, dass Personen mit BDD nicht von plastisch-chirurgischen Behandlungen profitieren, so dass durch
ästhetische operative Eingriffe häufig sogar eine Aggravation ihrer Symptome resultiert. Somit ist die Identifikation von Anzeichen für ein
BDD entscheidend, ob ein Patient plastisch-ästhetisch operiert werden sollte. Diese Übersichtsarbeit erläutert die oft schwierige Diagnostik
der BDD, indem sie die aktuelle Literatur zu dessen Screening zusammenfasst.
Studiendesign
Systematische Übersichtsarbeit
Methoden
Es wurde eine elektronische Suche in der deutsch- und englischsprachigen Literatur durchgeführt, um alle
Screening-Instrumente für die BDD zu identifizieren. Es werden die spezifischen Entwicklungs- und Validierungsprozesse beurteilt, ob die
Screening-Instrumente einen positiven prädiktiven Wert für die BDD haben.
Ergebnisse
Sechs verschiedene Screening-Instrumente wurden für die BDD identifiziert. Davon wurden nur zwei in einem kosmetischen
Rahmen evaluiert: der „Body Dysmorphic Disorder Questionnaire–Dermatology Version“ (BDDQ-DV) und der „Dysmorphic Concern Questionnaire“
(DCQ). Der Einfluss auf die subjektiven Ergebnisse nach einem plastisch-ästhetischen Eingriff wurde nur für den DCQ gemessen.
Schlussfolgerung
Die begrenzte Verfügbarkeit von validierten Screening-Instrumenten für die BDD in der plastischen Chirurgie steht in
bemerkenswerten Gegensatz zu der vermeintlich hohen Prävalenz der Erkrankung von 2,4 %. Unter den derzeit verwendeten Screening-Tools
scheinen die BDDQ-DV und der DCQ am besten geeignet zu sein. Weitere Forschungsbemühungen zur Etablierung besserer Screeningmethoden für die
BDD in der plastischen chirurgischen Patientenpopulation und zur Untersuchung der Auswirkungen von BDD auf Behandlungsergebnisse sind
notwendig. |
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ISSN: | 0722-1819 1439-3980 |
DOI: | 10.1055/s-0043-113568 |