Stellenwert der frühzeitigen Reposition bei sichtbarer Luxation im oberen Sprunggelenk
Zusammenfassung Hintergrund: Durch längere Luxationsstellung des oberen Sprunggelenks (OSG) kann es zu erheblichen Weichteilschädigungen kommen, welche zu Komplikationen und verlängertem Krankenhausaufenthalt führen. Trotz meist leichter Reposition wird allgemein empfohlen, eine frühzeitige Repositi...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie 2016-12, Vol.154 (6), p.612-617 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Hintergrund:
Durch längere Luxationsstellung des oberen Sprunggelenks (OSG) kann es zu erheblichen Weichteilschädigungen kommen, welche zu Komplikationen und verlängertem Krankenhausaufenthalt führen. Trotz meist leichter Reposition wird allgemein empfohlen, eine frühzeitige Reposition nur durch einen darin Erfahrenen anzustreben, solange keine neurovaskulären Einschränkungen vorliegen. Genaue Daten oder Studien hierzu liegen bisher nicht vor. Diese Studie soll überprüfen, ob eine frühzeitige Reposition einen Nutzen für die nachfolgende Behandlung hat.
Methodik:
Retrospektive Auswertung aller Patienten eines überregionalen Traumazentrums von 01/2009 bis 07/2015 ohne relevante Begleitverletzungen andernorts, die präklinisch bei sichtbarer Fehlstellung im Sprunggelenk reponiert wurden oder mit sichtbarer Fehlstellung im OSG in der Klinik ankamen. Es wurden die Luxationsdauer mit dem Aufnahmebefund und der Erstversorgung, den Komplikationen und der Krankenhausliegedauer verglichen und mittels linearer Regressionsberechnung und ANOVA-Berechnung auf ihren Zusammenhang überprüft.
Ergebnisse:
Von den 391 Patienten, die in diesem Zeitraum mit einer Sprunggelenksluxation/-fraktur aufgenommen wurden, wurden 132 Patienten eingeschlossen und anhand der Luxationsdauer in 5 Gruppen unterteilt, von denen 39 unter 1 Stunde, 29 1–2 Stunden, 41 2–6 Stunden, 13 6–24 Stunden und 10 über 24 Stunden in sichtbarer Luxationsstellung standen. Bei der Aufnahmeuntersuchung zeigen sich deutliche Anstiege der Druckstellen und Spannungsblasen mit zunehmender Luxationszeit. Bei der Erstversorgung lassen sich mit längerer Luxationszeit eine Zunahme der zweizeitigen Fixateur-Versorgung und eine Abnahme der einzeitigen operativen Versorgung dokumentieren. Konnte in der 1. Gruppe noch in 79,5 % eine direkte definitive Versorgung durchgeführt werden, nahm der Anteil bis zur letzten Gruppe kontinuierlich bis auf 10,0 % ab. Die Anzahl der lokalen Komplikationen nimmt in jeder Gruppe mit der Luxationszeit deutlich signifikant zu. Insbesondere das Auftreten übermäßiger Schwellungen, Wundheilungsstörungen, Hautnekrosen, die Notwendigkeit von Revisionsoperationen und plastischen Deckungen erhöht sich signifikant linear in den Gruppen (p |
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ISSN: | 1864-6697 1864-6743 |
DOI: | 10.1055/s-0042-110797 |