Unilaterale mediale Schlittenprothesen mit patientenspezifischer Instrumentierung – Planungsgenauigkeit, Zeitersparnis und Kosteneffektivität

Zusammenfassung Hintergrund: Seit einigen Jahren werden patientenspezifische Instrumente (PSI) für den Einsatz in der Knieendoprothetik stark beworben. Durch ihren Gebrauch sollen die Passgenauigkeit der Prothesenkomponenten, Größe und Ausrichtung betreffend, verbessert, Operationszeit eingespart un...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie 2016-06, Vol.154 (3), p.287-293
Hauptverfasser: Seeber, G. H., Kolbow, K., Maus, U., Kluge, A., Lazovic, D.
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund: Seit einigen Jahren werden patientenspezifische Instrumente (PSI) für den Einsatz in der Knieendoprothetik stark beworben. Durch ihren Gebrauch sollen die Passgenauigkeit der Prothesenkomponenten, Größe und Ausrichtung betreffend, verbessert, Operationszeit eingespart und Kosten gesenkt werden. Ob die Anwendung von PSI in der Implantation von medialen unikondylären Schlittenprothesen vorteilhaft ist, ist bisher noch unklar. Patienten/Material und Methoden: Die Daten von 22 Patienten (24 Knie) wurden retrospektiv ausgewertet. Im Fokus des Interesses stand die Verlässlichkeit der präoperativen Planung – auch in Abhängigkeit zum Erfahrungsgrad des Operateurs – sowie die Auswertung von Operationszeiten und Kosteneffektivität der PSI-Technologie. Ergebnisse: Die präoperative Planung musste in einer Vielzahl der Fälle intraoperativ angepasst werden, um ein optimales Ergebnis zu erreichen. Die femorale Komponente musste in 41,7 % aller Fälle intraoperativ verändert werden, die tibiale in 58,3 % und das Inlay in 87,5 %. Weniger erfahrene Operateure wichen häufiger von der Planung ab als erfahrenere. Die Operationszeiten verlängerten sich unter Einsatz der PSI-Technologie. Der PSI-Einsatz und der Erfahrungsgrad des Operateurs waren Hauptprädiktoren hierfür. Die Operation verteuerte sich um ca. 1200 € pro Patient, wenn PSI genutzt wurden. Schlussfolgerung: Die erhofften Vorteile der PSI-Technologie konnten mit der vorliegenden Erhebung nicht belegt werden. Derzeit überwiegen noch die Nachteile im Sinne von Mehrkosten und längeren Operationszeiten bei mangelnder Planungsverlässlichkeit.
ISSN:1864-6697
1864-6743
DOI:10.1055/s-0042-101559