Erniedrigte kognitive Scores bei IUGR-Feten: Das 2-Jahres Follow-up einer fMEG Studie

Zielsetzung: In einer fetal-magnetoenzephalographischen (fMEG) Studie konnte gezeigt werden, dass intrauterin wachstumsrestringierte (IUGR) Feten eine verzögerte Hirnantwort auf visuelle Stimulation im Vergleich zu eutrophen Feten und konstitutionell zu kleinen (SGA) Feten ohne Plazentainsuffizienz...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Hauptverfasser: Kiefer-Schmidt, I, Hartkopf, J, Morin, E, Brändle, J, Münsinger, J, Weiss, M, Preissl, H
Format: Tagungsbericht
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zielsetzung: In einer fetal-magnetoenzephalographischen (fMEG) Studie konnte gezeigt werden, dass intrauterin wachstumsrestringierte (IUGR) Feten eine verzögerte Hirnantwort auf visuelle Stimulation im Vergleich zu eutrophen Feten und konstitutionell zu kleinen (SGA) Feten ohne Plazentainsuffizienz zeigen. Damit wurde erstmals eine Beeinträchtigung der fetalen Hirnfunktionsentwicklung bei Plazentainsuffizienz nachgewiesen [1]. Auswirkungen auf die kognitive und motorische frühkindliche Entwicklung waren unklar. Dazu wurden die Kinder im Alter von zwei Jahren nachuntersucht. Materialien und Methoden: 66 Kinder, die an der fMEG-Studie teilnahmen, wurden im Alter von zwei Jahren mittels der Bayley Scales of Infant Development-Second Edition (Bayley II) untersucht. Acht der Kinder waren IUGR-Feten (Gefäßwiderstand der Nabelschnurarterie PI > 95. Perzentile, Geburtsgewicht < 10. Perzentile). 18 Kinder waren SGA-Feten (unauffälliger Umbilikalarteriendoppler, Geburtsgewicht < 10. Perzentile), 40 Kinder entfielen auf die Kontrollgruppe, (eutroph, unauffälliger Schwangerschaftsverlauf). Der Mental Development Index (MDI) sowie der Psychomotoric Developmental Index (PDI) wurden erhoben. Die statistische Analyse erfolgte mittels Mann-Whitney-U-Test. Ergebnisse: Die IUGR-Feten wiesen im Vergleich zu den eutrophen Feten einen signifikant niedrigeren MDI auf (IUGR: 95,5, Kontrollen: 103,3; p = 0,028), der PDI war nicht signifikant erniedrigt (IUGR: 93,6, Kontrollen: 99,7) Die SGA-Gruppe zeigte im Vergleich zu den eutrophen Feten nicht signifikante, gering erniedrigte Werte (MDI: 99,9; PDI 95,8). Dies ist übereinstimmend mit den Ergebnissen der verzögerten Hirnreaktivität bei IUGR-Feten, nicht aber bei SGA-Feten. Zusammenfassung: Eine eingeschränkte Hirnfunktionsentwicklung bei Plazentainsuffizienz ist intrauterin nachweisbar und wirkt sich bis in das Kleinkindalter aus. Größere Fallzahlen sind notwendig, um diese Entwicklungsunterschiede genauer definieren und darauf begründete Interventionsmaßnahmen entwickeln zu können. Referenz: [1] Morin et al. BJOG. 2015.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-0036-1593275