Pseudarthrosen langer Röhrenknochen

Zusammenfassung Der Anteil von verzögerter oder ausbleibender Knochenbruchheilung bei Frakturen der langen Röhrenknochen liegt, je nach Risikoprofil des Patienten, bei ca. 10 %. Dies führt bei den Patienten häufig zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität und ist mit einer verlängerten K...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie 2015-12, Vol.153 (6), p.659-676
Hauptverfasser: Schmidmaier, G., Moghaddam, A.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Der Anteil von verzögerter oder ausbleibender Knochenbruchheilung bei Frakturen der langen Röhrenknochen liegt, je nach Risikoprofil des Patienten, bei ca. 10 %. Dies führt bei den Patienten häufig zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität und ist mit einer verlängerten Krankheitsdauer vergesellschaftet. Nach der aktuellen Definition ist eine Pseudarthrose eine Fraktur, die ohne weitere Intervention nicht mehr zur Ausheilung kommt – unabhängig von der bisherigen Behandlungsdauer. In der Frühphase ist bei ausreichender Stabilität eine konservative Therapie möglich. In der operativen Behandlung zielt die Therapie, angelehnt an das „Diamond Concept“, zunächst auf eine Analyse der Pseudarthrose nach festen Kriterien ab. Anschließend erfolgt die Optimierung der einzelnen Faktoren, wie der mechanischen Stabilität, z. B. durch Reosteosynthese, der Verbesserung der Vaskularisation, der Bereitstellung von osteokonduktivem Material wie z. B. Trikalziumphosphat sowie vitalen Zellen durch Spongiosaplastiken und der Applikation von Wachstumsfaktoren wie Bone morphogenetic Proteins (BMP-2 oder BMP-7). Diese Maßnahmen sind, je nach Analyse der Pseudarthrose, einzeln oder kombiniert möglich. Weiterhin besteht die Möglichkeit eines zweizeitigen Verfahrens in der Masquelet-Technik, vor allem bei atrophen und Defekt- bzw. Infektpseudarthrosen. Dabei wird nach Infektsanierung und Induktion einer „Neo-Knochenhaut“ der Knochenaufbau nach den gleichen Prinzipien in einer 2. Operation vorgenommen.
ISSN:1864-6697
1864-6743
DOI:10.1055/s-0035-1558259