WOLPHSCREEN – Klinischer Verlauf neu erworbener HPV-Infektionen bei Frauen ab 35 Jahren

Fragestellung: Daten über neu erworbene HPV Infektionen und ihre klinische Bedeutung sind sehr rar. Methodik: 6.687 Frauen, die zwischen 2006 und 2011 für das lokale primäre HPV-Screeningprogram rekrutiert wurden, erreichten die zweite Screeningrunde 2011 – 14. Alle Frauen waren 30+ Jahre bei Rekrutierung und 35+ Jahre bei der Kontrolle. In beiden Screeningrunden erhielten die Frauen eine Co-Testung aus Pap-Abstrich und HPV-HR-Test (HC2). Frauen mit negativem HPV-Test in der ersten, aber positivem HPV-Resultat in der zweiten Runde wurden analysiert. Patienten mit auffälliger Zytologie oder normaler Zytologie aber positivem Ergebnis für p16/Ki67 oder HPV-Persistenz wurden mittels Kolposkopie untersucht. Eine HPV-Genotypisierung erfolgte mittels LiPA bei HPV-positiven Proben. Ergebnis: 6.360 von 6.687 Frauen hatten einen negativen HPV-Befund in der ersten Screeningrunde. 229 von 6.360 Frauen zeigten eine neuerworbene HPV-Infektion (cumulative incidence 3,6/100) in der zweiten Screeningrunde. Während der Observation von 12 oder mehr Monaten waren 68 der 149 neuen Infektion spontan regredient (45,6%), und 54 persistierend ohne Läsion, während 13 die Diagnose einer CIN1, 6 einer CIN2, 7 einer CIN3/ACIS und eine die eines mikroinvasiven Adenokarzinoms hatten. Inkomplette Genotypisierungsanalysen ergaben HPV51 als häufigsten HPV-Typen bei HPV-Neuinfektionen (18%) gefolgt von HPV16 (16%) und HPV31 (14%). HPV51 und 59 zeigten die höchsten Regressionsraten während eine CIN1+ gleichmäßig mit HPV 16/18/31/33/39/51/52 assoziiert waren. Schlussfolgerung: Das Risiko einer neuen HPV-HR-Infektion nach 5 Jahren war niedrig bei Frauen ab 35 Jahren. Allerdings ergab sich basierend auf vorzeitige Genotypisierungsanalysen neuer HPV-Infektionen kein Unterschied zu Beobachtungen jüngerer Frauen. Die vollständigen Genotypisierungsdaten werden auf dem Kongress präsentiert.