Geburtsverlauf und kindliches Outcome bei prägravide untergewichtigen Frauen
Fragestellung: Während für die Bedeutung eines maternalen Übergewichts für den Schwangerschaftsverlauf und das -outcome zahlreiche Publikationen vorliegen, ist die Relevanz eines prägraviden maternalen Untergewichts wesentlich schlechter untersucht. Dies mag damit zusammenhängen, dass insbesondere b...
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Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Fragestellung:
Während für die Bedeutung eines maternalen Übergewichts für den Schwangerschaftsverlauf und das -outcome zahlreiche Publikationen vorliegen, ist die Relevanz eines prägraviden maternalen Untergewichts wesentlich schlechter untersucht. Dies mag damit zusammenhängen, dass insbesondere bei starkem Untergewicht mit einem Body-Mass-Index (BMI) < 16 kg/m
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die Fertilität stark eingeschränkt ist.
Methodik:
In einer retrospektiven Analyse wurden Geburtsverlauf und kindliches Outcome von erstgebärenden Frauen mit einem prägraviden BMI < 18,5 kg/m
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(Gruppe A) an einem Level 1 Perintalzentrum ermittelt und mit prägravide Normgewichtigen (Gruppe B) verglichen. Beobachtungszeitraum war vom 1.1.2000 bis 31.12.2009. Nur Frauen mit Entbindung ≥24+0. SSW wurden eingeschlossen. Die Analysen wurden mittels des Mann-Whitney-U-Tests für nicht-parametrische Daten, des Chi-Quadrat-Tests und Fischer's exakten Tests durchgeführt. Die Ergebnisse wurden als signifikant bewertet, wenn sie im Zwei-Stichproben-Test einen p-Wert ≤0,05 aufwiesen.
Ergebnis:
Insgesamt wurden 3854 Erstparae – 243 in Gruppe A und 3611 in Gruppe B – ausgewertet. Frauen mit einem prägraviden Untergewicht waren signifikant jünger als Normgewichtige und wurden signifikant früher entbunden, während die Gewichtszunahme in beiden Gruppen ebenso wie der peripartale Blutverlust und Geburtstraumata vergleichbar waren. In Gruppe A kam es signifikant seltener zu einer sekundären Sectio; allerdings trat signifikant häufiger ein postpartales Fieber auf. Die Frühgeburtsrate von Gruppe A lag bei 23,34%.
Kinder prägravide Untergewichtiger sind im Mittel signifikant kleiner und leichter als in Gruppe B und werden signifikant häufiger in die Kinderklinik verlegt (23,93 vs. 18,16%). APGAR und pH-Werte waren vergleichbar.
Schlussfolgerung:
Prägravide Untergewichtige weisen ein spezifisches Risikoprofil auf, das vor und während einer Schwangerschaft besonderer Beachtung bedarf. |
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ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-0034-1388114 |