Entwicklung eines Tool zur Erfassung einer Mangelernährung bei Intensivpatienten – modifiziert nach NRS-2002

Hintergrund: Die Mangelernährung stellt in der Intensivmedizin ein Problem dar. Die Komplikationsrate ist signifikant höher als bei normal ernährten Patienten. Die Identifikation der Malnutrition ist eine Voraussetzung, um eine zeitnahe Ernährungsintervention zu initiieren. Die Europäische Gesellsch...

Ausführliche Beschreibung

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Hauptverfasser: Ovel, C, Kampa, U, Blumenschein, B, Smollich, M
Format: Tagungsbericht
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund: Die Mangelernährung stellt in der Intensivmedizin ein Problem dar. Die Komplikationsrate ist signifikant höher als bei normal ernährten Patienten. Die Identifikation der Malnutrition ist eine Voraussetzung, um eine zeitnahe Ernährungsintervention zu initiieren. Die Europäische Gesellschaft für Parenterale und Enterale Ernährung empfiehlt in ihren Leitlinien das Nutritional Risk Screening (NRS-2002) für alle Patienten des Krankenhauses, einschließlich der kritisch Kranken in der Intensivstation. Die Eignung von verschiedenen Screeningtools, einschließlich des NRS-2002 für intensivmedizinische Patienten wurde bislang nicht ausreichend untersucht. Methodik: Eine systematische Literaturrecherche erfolgte unter Verwendung definierter Ein- und Ausschlusskriterien in den Datenbanken PubMed und Cinahl sowie in einschlägigen Fachzeitschriften. Relevante Publikationen von Fach- und Forschungsgesellschaften zur Eignung des NRS-2002 für die Patienten der Intensivstation wurden untersucht. Zahlreiche Veröffentlichungen wurden zur Identifikation geeigneter Parameter eines modifizierten Screening-/Assessmenttools für dieses Patientenklientel geprüft. Ergebnis: Bislang wurde das Screening auf Mangelernährung von intensivpflichtigen Patienten nur in wenigen Studien untersucht. Ein Screeningtool, welches speziell für dieses Klientel entwickelt wurde, existiert bis heute nicht. Es wurden definierte Parameter zur Ermittlung des aktuellen Ernährungszustands und der Krankheitsschwere untersucht. Messbare Variablen, die sich in der Routine der Intensivmedizin erheben lassen, wurden in ein modifiziertes Screening-/Assessmenttool implementiert. Schlussfolgerung: Um aktuelle Veränderungen des Ernährungszustandes und des Krankheitsbildes bei kritisch Kranken in der Intensivstation wahrzunehmen, sind spezielle Parameter zur Diagnose einer Malnutrition erforderlich. Das neu entwickelte Instrument zur Erkennung einer Mangelernährung enthält im Gegensatz zum NRS-2002 Aspekte eines Assessments. Diese müssen im Hinblick auf die ernährungsmedizinische Bedeutung beurteilt werden. Dafür sind pathophysiologische und biochemische Kenntnisse des Stoffwechsels notwendig. Die Erfassung des Ernährungsstatus muss darum von Fachkräften der Ernährungsmedizin durchgeführt werden. Das entwickelte Tool muss zukünftig durch die praktische Anwendung und Forschungsarbeiten hinsichtlich seiner Validität und Reliabilität geprüft und ggf. weiterentwickelt und ergänzt werden.
ISSN:0341-0501
1438-9916
DOI:10.1055/s-0034-1375878