Proximale Tibiafrakturen im Skisport – Inzidenz und Risikofaktoren

Zusammenfassung Hintergrund: In der Zeit vor der Einführung der Carvingski waren komplexe proximale Tibiafrakturen eine sehr seltene Verletzung. In der jüngsten Vergangenheit wurden diese Verletzungen immer häufiger beobachtet. Ziel dieser Studie war es, die Inzidenz proximaler Tibiafrakturen festzu...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Sportverletzung, Sportschaden Sportschaden, 2013-12, Vol.27 (4), p.207-211
Hauptverfasser: Pätzold, R., Spiegl, U., Wurster, M., Augat, P., Gutsfeld, P., Gonschorek, O., Bühren, V.
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund: In der Zeit vor der Einführung der Carvingski waren komplexe proximale Tibiafrakturen eine sehr seltene Verletzung. In der jüngsten Vergangenheit wurden diese Verletzungen immer häufiger beobachtet. Ziel dieser Studie war es, die Inzidenz proximaler Tibiafrakturen festzustellen und mögliche Risikofaktoren zu identifizieren. Patienten/Material und Methoden: Alle Patienten mit proximalen Tibiafrakturen, die sich beim Skifahren in einem großen deutschen alpinen Skiresort ereigneten, wurden untersucht. Der Frakturtyp nach der AO-Klassifikation sowie Patienten- und Unfallfaktoren wurden dokumentiert. Die Inzidenz wurde über die Anzahl der Skifahrer in dem Skigebiet berechnet. Die Risikofaktoren wurden mit einer Multivariante-Regressionsanalyse ermittelt. Ergebnisse: Zwischen 2007 und 2010 wurden 188 Patienten mit proximalen Tibiafrakturen, die durch das alpine Skifahren entstanden, behandelt. 43 Patienten hatten eine Typ A Verletzung, 96 eine Typ B Verletzung und 49 eine Typ C Verletzung. Die Inzidenz zeigte sich kontinuierlich über die Zeit von 2,7 auf 7,0 pro 10 5 Skitage ansteigend. Die Risikofaktoren waren bei den Typ A Verletzungen, verglichen mit den Typ C Verletzungen: das Alter (OR 0,93; 0,89 – 0,97), der BMI (OR 0,86; 0,74 – 0.99), eine vereiste/künstlich beschneite Piste (OR 0,22; 0,05 – 0,96), eine höher Geschwindigkeit (OR 0,29; 0,09 – 0,97) und das Fahrkönnen (OR 0,35; 0,13 – 0,95). Im Vergleich mit den Typ B Verletzungen lag der Risikofaktor bei der Pistenbeschaffenheit (OR 0,25; 0,07 – 0,87). Schlussfolgerung: Die Inzidenz proximaler Tibiafraktur beim alpinen Skifahren hat über die letzten Jahre zugenommen. Das Alter, der BMI, die Schneebeschaffenheit, die Geschwindigkeit und das Fahrkönnen stellen Risikofaktoren für das vermehrte Auftreten komplexer Frakturen dar.
ISSN:0932-0555
1439-1236
DOI:10.1055/s-0033-1356108