Relativer Effekt pro Patient (REPP) – Ergebnisgruppen am Beispiel der Hüfttotalendoprothese und Knietotalendoprothese
Zusammenfassung Hintergrund: Die Ergebnisqualität von orthopädischen Eingriffen wie Hüfttotalendoprothese (HTP) oder Knietotalendoprothese (KTP) wurde bisher mit der Veränderung der Mittelwerte von Fragebogenscores angegeben. Damit entsteht der Eindruck, dass alle eingeschlossenen Patienten eine Ver...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie 2013-06, Vol.151 (3), p.239-242 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Hintergrund:
Die Ergebnisqualität von orthopädischen Eingriffen wie
Hüfttotalendoprothese (HTP) oder Knietotalendoprothese (KTP) wurde bisher
mit der Veränderung der Mittelwerte von Fragebogenscores angegeben. Damit
entsteht der Eindruck, dass alle eingeschlossenen Patienten eine
Verbesserung erfahren. In Realität zeigt sich bei 80–85 % der Patienten eine
Reduktion der Beschwerden, die restlichen Patienten (1 von 6 Patienten)
haben unveränderte oder mehr Beschwerden. Mit dem REPP-Wert (relativer
Effekt pro Patient) lässt sich der individuelle Erfolg pro Patient
berechnen. Dieser berechnet sich als Ausgangswert−Ergebniswert dividiert
durch Ausgangswert. Der Wert beträgt maximal 1 (beschwerdefrei in der
Nachkontrolle), 0 bei keinem Effekt und Negativwert bei Verschlechterung.
Die Zuordnung in eine Ergebnisgruppe hängt vom REPP-Wert ab: exzellent
0,95–1, gut 0,5–0,95, mäßig > 0,2–0,5, unverändert −0,2–0,2 und
schlechter ≤ −0,2. Zusammen ergeben sich so 5 Ergebnisgruppen: exzellent,
gut, mäßig, unverändert, schlechter.
Patienten und Methode:
Im
lokalen Prothesenregister wurde die Ergebnisqualität 1 Jahr nach Hüft- und
Knietotalprothese zwischen März 2003 und November 2008 mit
Patientenfragebogen (WOMAC, EuroQoL) berechnet und die Erfolgsrate mit den
REPP-Werten mit den „respondern“ nach OMERACT-OARSI–Kriterien verglichen.
Eingeschlossen waren Patienten mit vollständigen Datensätzen und einseitiger
HTP/KTP.
Ergebnisse:
Ergebnisgruppen WOMAC-Fragebogen (HTP/KTP):
exzellent 29/14 %, gut 51/54 %, mäßig 11/13 %, unverändert 5/12 %,
schlechter 4/7 %. Ergebnisgruppen EuroQoL-Fragebogen (HTP/KTP): exzellent
16/6 %, gut 41/42 %, mäßig 25/28 %, unverändert 12/16 %, schlechter 6/8 %.
Die Erfolgsraten nach HTP sind vergleichbar; nach REPP-Methode 91 % und nach
OMERACT-OARSI-Kriterien 92 %.
Schlussfolgerung:
Die Berechnung der
REPP-Werte und die Einteilung der Patienten in die Ergebnisgruppen sind
einfach. Die Ergebnisgruppen sind abhängig vom Eingriff (HTP bessere
Resultate als KTP) und vom verwendeten Patientenfragebogen (bessere
Resultate mit einem spezifischen als mit einem generischen Fragebogen). Im
Vergleich zur Veränderung der Mittelwerte sind die Ergebnisgruppen sowohl
für die Patienten als auch Orthopäden aussagekräftiger. |
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ISSN: | 1864-6697 1864-6743 |
DOI: | 10.1055/s-0032-1328531 |