Innovationsimplementierung und Qualitätssteigerung durch Versorgungsmanagement von Krankenkassen anhand der Biomarker uPA/PAI-1 beim nodal-negativen Mammakarzinom
Fragestellung: Durch die Leitlinien-basierte Bestimmung der Biomarker uPA und PAI-1 aus Tumoren kann in einer definierten Untergruppe des Mammakarzinoms [G2, N-, HR+, Her2neu -] bei niedrigen Werten auf die sonst übliche Chemotherapie verzichtet werden, da diese Patientengruppe davon nachweislich ni...
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Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Fragestellung:
Durch die Leitlinien-basierte Bestimmung der Biomarker uPA und PAI-1 aus Tumoren kann in einer definierten Untergruppe des Mammakarzinoms [G2, N-, HR+, Her2neu -] bei niedrigen Werten auf die sonst übliche Chemotherapie verzichtet werden, da diese Patientengruppe davon nachweislich nicht profitiert. Nicht-notwendige Chemotherapien bedeuten primär eine Verbesserung der Lebensqualität für die Patientin. Zur Quantifizierung von vermiedenen Chemotherapien und dem Verständnis der Entscheidungsprozesse zur uPA/PAI-1-Testanwendung im Klinikalltag wurde jetzt erstmals eine prospektive klinische Untersuchung von einer Krankenkasse durchgeführt.
Methode:
Für diese nicht-interventionelle Studie wurden Zertifizierte Brustzentren Südbayerns eingebunden. Teilnahmeberechtigt waren alle Versicherten einer großen gesetzlichen Krankenkasse Bayerns. Die Zustimmung einer Ethikkommission lag vor, die Studie entsprach ebenfalls dem Bayerischen Datenschutzgesetz. Eine prospektive pseudonymisierte Datenerfassung [Demografie, Tumordaten und Nutzung des uPA/PAI-1-Test zur Therapieentscheidung] erfolgte anhand eines Erfassungsbogens über zwei Jahre.
Ergebnisse:
Zur Testimplementierung im Klinikablauf erfolgte zunächst die Festlegung eines standardisierten Prozesses zur Testdurchführung und -logistik mit allen Beteiligten. Die Daten wurden sukzessive durch die Brustzentren erhoben und systematisch im Intervall durch einen externen medizinischen Experten validiert und freigegeben. Die Ergebnisse werden bezüglich der tatsächlichen klinischen Nutzung sowie ihrer Folgen auf die Durchführung bzw. Vermeidung einer Chemotherapie einschließlich der dazugehörigen Kosten analysiert und publiziert. Die klinische Anwendung des uPA/PAI-1-Tests sowie die dadurch beeinflussten Behandlungsverläufe können so nachvollzogen werden.
Schlussfolgerung:
Dies Projekt zeigt, dass Versorgungsmanagement durch Krankenkassen zugleich die Prozessqualität von Zertifizierten Brustzentren und die Leitlinienumsetzung fördern kann, wobei Lebensqualität von Patientinnen gesteigert und Ressourcen eingespart werden. Krankenkassen können durch derartige Studien Einfluss auf die konkrete Behandlungsqualität ihrer Mitglieder nehmen und als Promotor für die Implementierung und Umsetzung von innovativer medizinischer Behandlung sorgen. |
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ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-0032-1318525 |