Hanns-Werner Boschann – ein Berliner Lebenslauf im Zeichen der zytologischen Krebsfrüherkennung
Am 22.5.1921 wurde Hanns-Werner Boschann in Berlin als Sohn des Johannes Boschann und seiner Ehefrau Elsbeth, geb. Grey, geboren. Der am 21. Juni 1888 als Sohn des Lehrers Friedrich Boschann geborene Vater stammte aus Großlessen in Schlesien. Johannes Boschann wurde „ infolge Mangels an Mitteln “ au...
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Am 22.5.1921 wurde Hanns-Werner Boschann in Berlin als Sohn des Johannes Boschann und seiner Ehefrau Elsbeth, geb. Grey, geboren. Der am 21. Juni 1888 als Sohn des Lehrers Friedrich Boschann geborene Vater stammte aus Großlessen in Schlesien. Johannes Boschann wurde „
infolge Mangels an Mitteln
“ auch Lehrer, nahm am ersten Weltkrieg teil, wurde 1918 Mittelschullehrer in Berlin-Neukölln, absolvierte noch das Gynmasium und studierte nach der Reifeprüfung in Berlin und Würzburg. Johannes Boschann promovierte an der Bayerischen Julius-Maximillians-Universität Würzburg mit der Arbeit „
Die Spontanitätsidee bei J.J. Rousseau
“ zum Doktor der Philosophie. Von 1931 bis 1939 besuchte Hanns-Werner das Staatliche Kaiser-Wilhelms-Reformgymnasium zu Berlin-Neukölln und legte dort am 4.3.1939 die Reifeprüfung ab. An der Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin studierte er mit Unterbrechungen durch den Wehrdienst Medizin und bestand am 2. Februar 1945 die ärztliche Prüfung. Zu seinen Lehrern gehörte die damalige Elite der deutschen Medizin: Sauerbruch, von Eicken, Trendelenburg, Lohmann, Stieve, Georg A. Wagner, Walter Stoeckel, Carl Kaufmann, Frieboes, aber auch die Vertreter der neuen NS-Zeit: de Crinis, Lenz und Zeiss. Am 7. Februar 1945 promovierte Boschann dann unter der Leitung von Professor Paul Caffier an der Universitäts-Frauenklinik Berlin (Direktor: Geheimrat Stoeckel) über das Thema
Genitalsarkome,
wobei er retrospektiv ca. 39 Jahrgänge von Patientinnenakten auswertete. Caffier sagte damals zu ihm: „...
Ich hoffe, Herr Boschann, wir sehen uns in besseren Zeiten wieder...
“ Bald darauf wurden Caffier und Prof. W. Breipohl von russischen Soldaten im Bunker der Frauenklinik erschossen. Boschann selbst wurde zuvor in die Studentenkompanie der Luftwaffe in Spandau eingezogen, wo man mit dem bekannten Erfolgt versuchte, die alliierten Luftangriffe abzuwehren. Das Kriegsende gestaltete sich für den jungen Soldaten turbulent. Zunächst nach Halle kommandiert, rief man ihn nach Berlin zurück, um ihn dann als Unterarzt mit ca. 20 anderen Leidensgenossen in die Nähe von Prag zu einem letzten Lehrgang zu entsenden.
Oben an der Tafel lernten wir Strategie und Taktik – und unter dem Tisch büffelten wir englische Vokabeln
, erinnerte sich Boschann. Seine Einheit lag inzwischen in der Nähe von Wien. Mit einem gültigen Marschbefehl eines Generalarztes der Luftwaffe gelang es ihm sich dorthin durchzuschlagen, so dass er schließlich unverletzt in britische Kriegsgefangenschaft |
---|---|
ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-0031-1295389 |