Ernährungszustand und Lebensqualität von Patienten nach perkutaner endoskopischer Gastrostomie – Pilotstudie

Zusammenfassung Fragestellung Die perkutane endoskopische Gastrostomie ist eine etablierte Methode für die längerfristige enterale Ernährung. Die Studie untersuchte Ernährungszustand, Lebensqualität und Situation von Patienten nach Sondenlegung sowie den Nutzen einer Kontrolluntersuchung nach 3 Mona...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Aktuelle Ernährungsmedizin 2011-12, Vol.36 (6), p.341-350
Hauptverfasser: Steindl-Schönhuber, T., Kapral, C., Aigner, B., König, H., Wiesinger, J., Mitter, R., Lenz, K.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Fragestellung Die perkutane endoskopische Gastrostomie ist eine etablierte Methode für die längerfristige enterale Ernährung. Die Studie untersuchte Ernährungszustand, Lebensqualität und Situation von Patienten nach Sondenlegung sowie den Nutzen einer Kontrolluntersuchung nach 3 Monaten an einem österreichischen Krankenhaus. Patienten, Material und Methodik Bei 24 Patienten (75 ± 12 Jahre) wurde nach Sondenlegung der Ernährungszustand prospektiv über einen Zeitraum von 8 Monaten erfasst. Die Nachkontrolle erfolgte über 3 Monate. Zur Einschätzung von Ernährungsdefiziten und Körperzusammensetzung wurden Blutparameter, Body-Mass-Index und Bioelektrischer Impedanz Analyse, zur Ermittlung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der EQ-5 D (EuroQol) eingesetzt. Ergebnisse Die Mortalität nach 3 Monaten betrug 46 % (11/24). Defizite zeigten sich vor allem für Albumin (3,08 ± 0,63 g/dl bei Sondenlegung; 3,79 ± 0,61 g/dl bei Kontrolle), 1,25(OH) 2 Vitamin D 3 (25,82 ± 19,60 pg/ml; 29,44 ± 21,08 pg/ml), Selen (46,95 ± 15,87 mcg/l; 58,81 ± 18,67 mcg/l), Zink (0,82 ± 0,19 mg/l; 0,81 ± 0,18 mg/l), Eisen (46,65 ± 50,98 mcg/dl; 72,45 ± 29,98 mcg/dl) und Gesamtcholesterin (162,04 ± 38,24 mg/dl; 179,82 ± 57,05 mg/dl) sowie für Body-Mass-Index (24,90 ± 4,32; 22,76 ± 4,48) und Phasenwinkel (3,15 ± 1,11; 3,54 ± 1,40). Die durchgeführten Interventionen umfassten Sondenentfernung (n = 5), Anpassung der Sondennahrung (n = 5), diätologische Beratung (n = 12) und Schlucktraining (n = 5). Komplikationen nach Sondenlegung betrafen den Gastrointestinaltrakt (n = 7) und die Wundheilung (n = 2). Keine Probleme bereiteten Sondenverschluss, Dislokation oder Medikamentengabe. Alle 5 Dimensionen der Lebensqualität zeigten eine Verbesserung nach 3 Monaten, außerdem schätzten die Patienten ihren Gesundheitszustand besser ein. Schlussfolgerung Ernährungsdefizite bei Sondenanlage und Kontrolle belegen die Notwendigkeit eines sorgfältig geplanten und überprüften Ernährungsregimes zur Optimierung der Patientennachbetreuung. Eine groß angelegte Studie ist nötig, um die statistische Auswertbarkeit zu verbessern und beobachtete Trends zu bestätigen.
ISSN:0341-0501
1438-9916
DOI:10.1055/s-0031-1292804